"Zwar könnten neue geldpolitische Stimuli der EZB dem Aktienmarkt bis in das Frühjahr hinein zu Kursgewinnen verhelfen", sagte Chefanlagestratege Christian Kahler am Montag in Frankfurt. Auf mittlere Sicht dürften sich die Anleger aber nicht allzu lange von der Geldflut blenden lassen und die Unsicherheit über den tatsächlichen Zustand der Weltwirtschaft könnte schnell wieder in den Fokus rücken, prognostiziert der Experte.

Die DZ Bank rechnet Ende 2016 mit einem Dax-Stand von 11.000 Punkten, die erwartete Schwankungsbreite liegt ihrer Meinung nach zwischen 9.400 und 12.000 Zählern. Aktuell notiert der Leitindex knapp über 11.100 Punkten. Seit Jahresanfang hat der Dax rund 13 Prozent zugelegt.

Insgesamt sieht Kahler die Gefahr eines Rückschlags an den Aktienmärkten deutlich wachsen. Nur die niedrigen Zinsen und Ölpreise verhinderten derzeit einen Crash, sagt er. Der Preis für das Nordseeöl Brent ist in diesem Jahr um knapp 22 Prozent gefallen und liegt derzeit bei 44,87 Dollar je Fass.

Für die Weltwirtschaft zeichnen die Volkswirte der DZ Bank ebenfalls ein eher verhaltenes Bild und rechnen 2016 wie in diesem Jahr mit einem Plus von rund drei Prozent. Die Schwellenländer hätten für die Weltkonjunktur wie auch für die deutschen Unternehmen als Wachstumstreiber ausgedient, erklärten die Experten bei der Vorstellung ihres Ausblicks für 2016.

Reuters