Daimler-Chef Dieter Zetsche hat turbulente Zeiten hinter sich. Noch vor zwei Jahren musste sich Dr. Z. harsche Kritik anhören. Ausgerechnet mit Mercedes-Benz habe der Konzern den Anschluss gegenüber den Wettbewerbern verloren, meckerten viele Beobachter. Nachdem bereits BMW mehr Autos absetzte als die Stuttgarter zog 2011 auch noch Audi an den stolzen Schwaben vorbei. Zetsche, der in Personalunion auch noch Boss von Mercedes-Benz ist, sei der falsche Mann, hieß es immer lauter. Auch der Betriebsrat bockte. Statt des üblichen Fünf-Jahresvertrags setzte der Zetsche in enger Feindschaft verbundene damalige Betriebsratschef Erich Klemm nur einen Dreijahres-Vertrag durch. Zetsche war damit ein Vorstandschef auf Bewährung.

Doch inzwischen sitzt der Mann mit dem Schnauzer so fest im Sattel wie noch nie. Immerhin zeigt der Trend dank einer rund erneuerten Produktpalette endlich wieder nach oben. Die neue A-Klasse und der GLA laufen wie geschnitten Brot. Das volumenstarke neue C-Klasse-Modell verspricht ebenfalls ein Hit zu werden. Dazu spart der Konzern über die neue Plattform-Strategie nun ordentlich Geld. Auch in der Nutzfahrzeugsparte sinken die Kosten, die Nachfrage zieht an. Das hilft bei der Marge.

Bei Investoren kommt das an. Seit Anleger die neue Strategie verstanden haben und sich erste Erfolge auf der Kostenseite und am Markt zeigen, läuft die Aktie mit dem Stern. Im vergangenen Jahr gehörte das Papier zu den besten Werten im Dax. Nach den starken Zuwächsen legt die derzeit aber eine Pause ein. Heute morgen notierte die Daimler bei 65,20 und damit nur noch gut einen Prozent oberhalb der 200-Tage-Linie. Fällt die, drohen weitere Rückschläge bis in die Zone bei 58 bis 60 Euro.

Auf Seite 2: Welche Stopps Anleger bei Daimler jetzt setzen sollten

Anleger sollten also auf der Hut sein. Für kurzfristig orientierte Investoren bietet sich ein Stopp bei 64 Euro setzen. Fundamental bleibt die Aktie aber wegen des rund erneuerten Produktportfolios und sinkender Kosten für uns aber ein Kauf. Wer langfristig an die weiterhin guten Perspektiven glaubt, sollte sein Investment mit einem Stopp bei 57,50 Euro absichern.