Die Gründe für die Eintrübung lägen auf der Hand, erklärte Konzernchef Kurt Bock: "Eine geringere Dynamik in den Schwellenländern und eine verzögerte Erholung der europäischen Wirtschaft." Außerdem stünden die Gewinnmargen bei einigen Grundprodukten stärker unter Druck. BASF rechnet daher 2015 nur noch mit einem operative Gewinn zwischen zehn bis zwölf Milliarden Euro. Der Ludwigshafener Konzern hatte seine Mittelfristziele 2011 ausgegeben.

Um gegenzusteuern und Gewinne zu sichern, will BASF stärker sparen: Der Chemiekonzern legte für seine Sparte Performance Products ein Umbauprogramm auf, das ab 2017 mehr als eine halbe Milliarde Euro zum Ergebnis beitragen soll. Mit seinem bereits laufenden mehrjährigen Sparprogramm Step komme der Konzern schneller voran als geplant, erklärte Bock. "Ab Ende 2015 streben wir nun eine Verbesserung um 1,3 Milliarden Euro an - das sind 300 Millionen Euro mehr als wir uns ursprünglich vorgenommen hatten", sagte der BASF-Chef.

Die BASF-Aktie wurde vorbörslich beim Brokerhaus Lang & Schwarz mit Kursabschlägen von 2,5 Prozent notiert.

Vor einigen Tagen hatte bereits der niederländische Chemiekonzern Akzo Nobel vor einem härteren Geschäftsumfeld gewarnt. Nach Aussage von Akzo-Chef Ton Büchner schwächten sich alle Märkte mit Ausnahme der USA ab. Dort belebten die niedrigen Energiepreise das Geschäft des Herstellers von Dulux-Wandfarben und Interpon-Pulverlacken.

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ZIELE FÜR DAS LAUFENDE JAHR BESTÄTIGT

BASF steigerte im dritten Quartal seinen Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen um neun Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Analysten hatten 1,74 Milliarden Euro erwartet. Unter anderem das Petrochemiegeschäft in den USA lief rund - dort profitierte der Konzern von günstigen Rohstoffen. Auch das Geschäft mit Katalysatoren für die Autobranche verzeichnete starke Nachfrage. Schwach verlief hingegen das Agrochemiegeschäft im Quartal. Der Branchenprimus setzte von Juli bis September 18,3 Milliarden Euro um - ein Plus von drei Prozent. Der Überschuss sank binnen Jahresfrist allerdings um 53 Millionen Euro auf 1,0 Milliarden Euro - unter anderem auf Grund höherer Steuerlasten.

Mit einer Belebung der Geschäfte im vierten Quartal rechnet der Chemiekonzern nicht mehr. "Wir gehen von einem weiterhin volatilen und herausfordernden Umfeld aus", sagte Bock. An der Geschäftsprognose für das laufende Jahr hielt Bock dennoch fest: BASF erwarte wie bisher auf Grund der noch dieses Jahr geplanten Abspaltung des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts an den russischen Gazprom-Konzern und der Belastungen durch ungünstige Wechselkurse einen leicht sinkenden Umsatz. Seinen bereinigten Betriebsgewinn will BASF 2014 hingegen leicht steigern.

Reuters