Mit einer Belebung rechnet er auch im Schlussquartal des Jahres nicht. Bock geht von einem "weiterhin volatilen und herausfordernden Umfeld" aus. Statt der ursprünglich angepeilten 14 Milliarden Euro wollen die Ludwigshafener 2015 nun einen operativen Gewinn von zehn bis zwölf Milliarden Euro erwirtschaften. BASF macht neben der Konjunkturschwäche in Europa Anauch eine geringere Dynamik in den asiatischen Schwellenländern zu schaffen - diese waren zuletzt der Wachstumsmotor für die Chemieindustrie. Auch die Gewinnmargen bei einigen Grundprodukten der Ludwigshafener, wie etwa Caprolactam, aus dem Kunststofffasern hergestellt werden, standen stärker unter Druck. Um die sinkende Nachfrage zu kompensieren, schnallt BASF den Gürtel noch enger. Ab Ende 2015 sollen die Kosten nun um 1,3 Milliarden Euro sinken - 300 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Auch wenn das Kappen der bereits vor drei Jahren ausgerufenen Ziele drastisch scheint, überraschend ist der Schritt nicht: Die Marktprognosen bewegen sich bereits im Rahmen der nun vom Unternehmen angepeilten Ergebnisspanne. Im dritten Quartal schlug sich der Konzern insgesamt wacker und profitierte vom gut laufenden Petrochemiegeschäft in den USA. Auf lange Sicht sollte der deutsche Branchenprimus wieder auf Kurs laufen. Bereits investierte Anleger vertrauen nach wie vor auf die starke Liquidität und die hohe Dividendenrendite von mehr als vier Prozent.

SF