Einen außerordentlich starken Vertrauensbeweis in Form von Aktienkäufen konnte man bei BB Biotech ausmachen. So kaufte Verwaltungsratsmitglied Klaus Strein 36.000 des auf Biotechinvestments spezialisierten Beteiligungsunternehmens und zahlte hier mehr als zwei Millionen Schweizer Franken. Dank eines niedrigeren Kaufkurses bezahlte seine Ehefrau für ebenfalls 36.000 Titel etwas weniger als zwei Millionen Franken. Im April gab es bei der zweitgrößten Beteiligung der Schweizer ausgesprochen negative Nachrichten. Die US-Zulassungsbehörde FDA verweigerte nämlich dem US-Biotechunternehmen Incyte, die innerhalb des BB Biotech-Portfolios mit 13,3 Prozent aktuell am stärksten gewichtet ist, die Zulassung zum Mittel Baricitinib (Olumiant). Dieses Medikament sollte gegen eine milde Form von Rheumatoider Arthritis helfen. Nach dem negativen Entscheid forderte die FDA weitere Studiendaten an. Unternehmenslenker Strein scheint sich diesbezüglich aber keine Sorgen um die weiteren Aussichten der BB Biotech-Aktie zu machen. Und selbst für den Fall, dass die Aktie keine Ambitionen nach oben entwickeln sollte, kann sich Familie Strein am "Trostplaster" einer üppigen Dividendenrendite erfreuen. Diese liegt auf Basis der aktuellen Marktdaten bzw. Analystenprognosen bei knapp unter fünf Prozent.

Aus charttechnischer Sicht rutschte die Aktie von BB Biotech seit Anfang März von über 60 zeitweise auf 54 Franken ab. Seit über zwei Monaten kann man dem Wert aus dem Stoxx Europe 600 eine Seitwärtsbewegung attestieren. Derzeit notiert der Titel relativ komfortabel über der 200-Tage-Linie. Die langfristige Durchschnittslinie zeigt leicht nach oben, was in der Chartlehre als positiver Begleitumstand interpretiert wird. Deren Verletzen könnte allerdings erheblichen chartinduzierten Verkaufsdruck generieren.

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BVB Borussia Dortmund: Aufsichtsrat kauft kräftig



Am vergangenen Samstag gewann Borussia Dortmund das DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt. Bereits einen Tag zuvor zeigte sich Aufsichtsrat und Großaktionär Bernd Geske ausgesprochen mutig und kaufte für über 620.000 Euro die Aktien des "Kohlenpott-Klubs". Mit einer Beteiligungsquote von über neun Prozent gilt Geske als zweitgrößter Einzelinvestor - nach Evonik Industries AG (14,78 Prozent). Börsianer haben den Pokalsieg nicht bejubelt und sind offenbar dem Motto gefolgt "Sell on good news". Außerdem wird an der Börse ja bekanntlich vor allem die Zukunft gehandelt und die scheint angesichts der Entlassung von Thomas Tuchel und dem drohenden Weggang von Top-Stürmer Aubameyang ziemlich unsicher zu sein.

Unter charttechnischen Aspekten kann man der BVB-Aktie eine starke Performance attestieren, schließlich hat sich der einzige börsennotierte Bundesliga-Klub seit 2009 versechsfacht - allerdings ohne seinen Ausgabepreis beim Börsengang wieder zu erreichen. So richtig in Schwung geriet die BVB-Aktie vor ungefähr einem Jahr. Damals wurde die 200-Tage-Linie markant überwunden und somit ein starkes Kaufsignal ausgelöst. Damals schoss der Aktienkurs innerhalb weniger Wochen um über 45 Prozent nach oben. Die untere Begrenzung des intakten Aufwärtstrendkanals verläuft aktuell im Bereich von 5,70 Euro. Sollte sie markant verletzt werden, entstünde ein klares Ausstiegssignal.

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Zooplus: - Zwei von drei Vorständen verkaufen



Nachdem die Aktie von Zooplus innerhalb von weniger als zwei Monaten um mehr als 40 Prozent angestiegen ist, verspürten zwei von drei Vorständen erhebliche Verkaufslaune. Dabei handelte es sich um Andrea Skersies und Cornelius Patt. Das von Frau Skersies verkaufte Aktienpaket generierte einen Erlös von fast einer Million Euro. Vorstandschef Patt kam mit seinem Verkauf auf etwas mehr als 724.000 Euro. An der Börse hat der Verkauf der Unternehmenslenker bislang noch keinen nennenswerten Verkaufsdruck aufkommen lassen.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.