Die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto könnte Bayer womöglich noch teurer zu stehen kommen als bisher erwartet. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf Insider beruft, gebe es Fortschritte bei den Übernahmegesprächen mit Monsanto. In den vergangene Wochen habe es konstruktive Gespräche zwischen Bayer-Chef Werner Baumann und Monsanto-Boss Hugh Grant gegeben. Eine Einigung könnte schon in den kommenden zwei Wochen erfolgen.

Bisher hat der DAX-Konzern eine Offerte von mehr als 64 Milliarden Dollar inklusive Schulden für Monsanto in Aussicht gestellt. Das sind 125 Dollar je Aktie. Monsanto lehnt die Offerte bislang als ungenügend ab. An der New Yorker Börse schloss die Monsanto-Aktie am Montag mit rund 104 Dollar deutlich darunter. Im Frankfurter Handel legt die Monsanto-Aktie heute indes kräftig zu auf umgerechnet rund 110 Dollar.

Einschätzung der Redaktion



Klappt der Deal, wäre es die mit Abstand die größte Akquisition in Bayers Firmengeschichte. Der geplante Kauf soll durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital finanziert werden, der Verkauf eigener Unternehmensteile sei nicht geplant, sagte Baumann. Die Verschuldung dürfte vorübergehend steigen. Zudem ist eine Kapitalerhöhung geplant. Ein Strategieschwenk hin zu einem halben Agrarchemiekonzern brächte ein viel zyklischeres Geschäft und ein hohe Abhängigkeit von stark schwankenden Agrarrohstoffpreisen mit sich. Das könnte institutionelle Investoren abschrecken. Zudem birgt das Monsanto-Image als weltweit meistgehasster Konzern Risiken. Wir bekräftigen unsere Verkaufsempfehlung.