In der großangelegten klinischen "Compass"-Studie konnte Bayer das Risiko von Schlaganfällen und Infarkten bei chronisch herz- und gefäßkranken Patienten deutlich senken. Analysten trauen dem Mittel Xarelto allein in diesem Bereich weitere Milliardenumsätze zu.

Nachdem die Bayer-Aktie Mitte Juni mit 123,90 Euro den höchsten Stand seit Dezember 2015 erreicht hatten, zeigte sie im jüngsten Marktabschwung Schwäche. Während der Dax um 5 Prozent korrigierte, ging es für Bayer-Papiere zeitweise über 16 Prozent abwärts. Den Abschwung eingeleitet hatte eine Umsatz- und Gewinnwarnung. Zuletzt konnte sich die Aktie aber im Bereich ihrer 200-Tage-Linie fangen. Sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend.

Die neuesten Studiendaten zu Xarelto seien insgesamt überzeugend ausgefallen, kommentierten die Analysten vom Bankhaus Lampe. Sie halten es für möglich, dass Bayer die Anwendungsgebiete des Mittels ausweiten kann und sehen entsprechend hohes Umsatzpotenzial. Auch die Commerzbank äußerte sich hinsichtlich des weiteren Umsatzpotenzials für Xarelto zuversichtlich.

Ein Händler merkte jedoch an, dass Bayer die angepeilten Spitzenumsätze mit Xarelto von mehr als 5 Milliarden Euro zwar bestätigt habe - mehr aber nicht. Zudem seien die Blutungsraten, ein wichtiger Faktor bei Gerinnungshemmern, höher gewesen als zuvor. Dem Börsianer zufolge dürften sich weitere Kursgewinne daher erst einmal in Grenzen halten. Weitere Details zu Xarelto könnte es von Bayer auf der am Nachmittag anstehenden Pressekonferenz geben.

KEPLER CHEUVREUX BELÄSST BAYER AUF 'HOLD' - ZIEL 102 EURO



Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für Bayer angesichts eines Studienerfolgs mit dem Mittel Xarelto auf "Hold" mit einem Kursziel von 102 Euro belassen. Die Daten der "Compass"-Studie zu dem Gerinnungshemmer machten einen soliden Eindruck, schrieb Analyst David Evans in einer Studie vom Montag. Das Potenzial, dass das neue Anwendungsgebiet zum Kassenschlager werde, sei weiter vorhanden.

dpa-AFX