Nach Reuters-Informationen vom Freitag hat sich der US-Konzern bereits mit Bayer in Kontakt gesetzt. Der Deal könnte ein Volumen von mehr als 30 Milliarden Dollar haben. Anleger spekulierten allerdings darauf, dass der Preis für die Agrarchemie-Sparte von Bayer letztlich noch deutlich darüber liegen könnte.

Erst im vergangenen Jahr hatte Monsanto vergeblich um den Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta geworben. Einem Bloomberg-Bericht zufolge haben die US-Amerikaner auch ein Auge auf die Agrarchemie-Sparte von BASF geworfen. Die BASF-Aktien legten 1,4 Prozent zu. Keiner der beteiligten Konzerne wollte dazu Stellung nehmen.

Nach Ansicht von UBS-Analystin Alexandra Hauber könnte das von ihr mit rund 45 Milliarden Dollar bewertete Bayer-Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln wegen der höheren Marktanteile besser zu Monsanto passen. Wegen wettbewerbsrechtlicher Hürden hält sie jedoch eine Vertriebskooperation zwischen beiden Unternehmen für wahrscheinlicher als eine Übernahme. Den Insidern zufolge erläutern die Leverkusener derzeit mit Monsanto mehrere Optionen, neben einem Kauf auch ein Gemeinschaftsunternehmen sowie andere Formen der Partnerschaft.

Bayer ist hinter Syngenta weltweit die Nummer zwei bei Pflanzenschutzmitteln. Im Saatgutgeschäft liegt Monsanto auf Platz eins vor dem US-Chemiekonzern DuPont, der mit Dow Chemical fusioniert. Dies erhöht nach dem Fehlschlag bei Syngenta, die nun vom chinesischen Staatskonzern ChemChina für 43 Milliarden Dollar geschluckt werden, den Druck auf Monsanto, schlagkräftiger zu werden.

INSIDER - WEITERES TREFFEN IM APRIL GEPLANT



Die Analysten der Deutschen Bank halten eine Zusammenarbeit zwischen Monsanto und Bayer Crop Science für einen logischen nächsten Schritt. Sie begründen dies mit der Stärke der Amerikaner im Geschäft mit Saatgut und der Deutschen beim Verkauf von Pflanzenschutzmitteln. Allerdings sei Bayer nicht in Bedrängnis, die Sparte zu verkaufen. Der Preis müsse letztlich wohl höher ausfallen.

Den Insidern zufolge will Bayer in den Gesprächen, bei denen ein weiteres Treffen für April vorgesehen ist, herausfinden, wie stark das Interesse von Monsanto ist. Die Leverkusener hätten derzeit keine Pläne, einen Verkauf selbst zu forcieren, hieß es. Die Sparte setzte im vergangenen Jahr 10,4 Milliarden Euro um. Crop-Science-Chef Liam Condon hatte im Reuters-Gespräch jüngst einen Ausbau des Saatgutgeschäfts durch Zukäufe in Aussicht gestellt. Bayer bezeichnete die Sparte vergangenes Jahr als integralen Bestandteil des Konzerns. Zu den anderen Säulen gehören das Pharmageschäft und der Verkauf von rezeptfreien Gesundheitsprodukten.

Reuters