Sie werden mit einem Abschlag von maximal 2,5 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs von 88,46 Euro angeboten und könnten damit mehr als 1,5 Milliarden Euro einbringen, wie eine der beauftragten Banken den Interessenten mitteilte.

Bayer würde damit seinen Covestro-Anteil auf weniger als 16 von 24,6 Prozent reduzieren. Weitere 8,9 Prozent liegen beim hauseigenen Pensionsfonds. Mittelfristig will sich Bayer ganz von dem Covestro-Anteil trennen, in den nächsten drei Monaten will sich das Unternehmen aber mit weiteren Anteilsverkäufen zurückhalten. Der Konzern hatte die Tochter 2015 an die Börse gebracht, damals aber keine Aktien verkauft. Erst im März 2017 hatten die Leverkusener begonnen, Covestro-Papiere am Markt zu platzieren. In vier Über-Nacht-Aktionen hat Bayer insgesamt 4,7 Milliarden Euro erlöst, mit der aktuellen Platzierung könnten die Einnahmen auf 6,3 Milliarden steigen. Damit reduziert Bayer den Kapitalbedarf für die Übernahme des US-Rivalen Monsanto.

Für Bayer hat sich das Warten gelohnt: Die Covestro-Aktie hat ihren Kurs gegenüber dem Ausgabepreis von 24 Euro beinahe vervierfacht, allein in den vergangenen zwölf Monaten legte sie trotz der Platzierungen um 40 Prozent zu. Am Freitag erreichten die Papiere ein Allzeithoch von 89 Euro, am Mittwoch beendeten sie den Xetra-Handel knapp darunter. Im Späthandel lagen Covestro mit 86,80 Euro weniger als zwei Prozent tiefer.

Für Covestro steigen mit jeder Anteilsreduzierung des Großaktionärs die Chancen auf einen Einzug in den Leitindex Dax. Das Unternehmen ist an der Börse inzwischen 17,5 Milliarden Euro wert.