"Maßgeblich für die Vermeidung einer Rezession ist, dass die Nachfrage aus China wieder anzieht", sagt Winfried Walter von der Vermögensverwaltung Schneider, Walter und Kollegen. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts sind nach Einschätzung der Experten zwar inzwischen zu spüren, halten sich aber insgesamt in Grenzen.

Beim Asset Manager Barometer hat sich im September der Abwärtstrend dennoch beschleunigt. So sinkt die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage von 66,9 Punkten im August auf aktuell 56,3 Punkte. Die Prognose erreicht lediglich noch 51,9 Punkte, nach 65,8 Punkten im August. Beide Werte halten sich aber noch über der 50-Punkte-Linie, die Stagnation anzeigt.

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DAX-Prognose unter 10 000 Punkten

Die niedrigen Werte zur Konjunkturerwartung schlagen auch auf die Prognosen zur Aktienkursentwicklung durch. Auf Jahressicht rechnen die Experten mit einem DAX-Anstieg von nur noch 2,9 Prozent. Mit 9738 Punkten liegt die Prognose erstmals seit Monaten wieder unter der Marke von 10 000 Punkten. Gold als vermeintliche Krisenwährung kann von diesem Trend jedoch nicht profitieren. Die Erwartungen liegen bei 1304 Dollar je Feinunze, ein Plus von gerade mal 1,3 Prozent. Für den Euro- Dollar-Kurs liegen die Erwartungen auf Jahressicht inzwischen bei 1,26 Dollar.

Daraus ergeben sich neue Investmentchancen: "Unternehmen mit hohem USGeschäftsanteil profitieren künftig vom steigenden US-Dollar und der guten USKonjunktur", sagt etwa Bert-Ardo Spelter vom Vermögensverwalter ICFB. "Neben der Auto- und Chemieindustrie können sich auch für den Stahl- und Maschinenbau Chancen ergeben." Andreas Keller von Union Investment rät generell dazu, Exportunternehmen überzugewichten.

In der Rangliste der wichtigsten Börsenindizes baut der chinesische Hang Seng seine Spitzenposition im September weiter aus. Ihm folgen der japanische Nikkei und der brasilianische Bovespa. Dagegen rutschen Euro Stoxx und DAX weiter ab. EHR