Auch wenn die Zinsen gerade wieder minimal anziehen: Nicht nur Häuslebauer, auch Immobilienkonzerne können sich dank historisch niedriger Zinsen europaweit günstig mit frischem Geld eindecken und damit auslaufende Kredite ablösen oder Zukäufe finanzieren. Die starke Nachfrage nach Wohn- und Büroflächen in guter Lage spielt diesen Unternehmen ebenfalls in die Hände, treibt sie doch Kaufpreise und Mieten nach oben.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger einen Blick auf CA Immobilien werfen. Der österreichische Konzern mit Schwerpunkt Büroimmobilien besitzt viele hochwertige Gebäude, von denen sich 40 Prozent in Deutschland, 19 Prozent in Österreich und 41 Prozent in Osteuropa befinden.



Bis Ende 2017 will das Unternehmen die Struktur seines Portfolios optimieren. Geplant ist der Verkauf von Immobilien, die nicht zum Kerngeschäft mit Bürogebäuden gehören - etwa Hotels, Logistikgebäuden und Wohnhäusern. Auf der Agenda steht auch der Ausbau des Gebäudebestands in Deutschland durch eigene Büroentwicklungen. Ein Paradebeispiel hierfür ist das John-F.-Kennedy-Haus im Berliner Quartier Europacity, das voraussichtlich Ende 2015 fertiggestellt wird.

Im selben Areal wird CA Immobilien noch dieses Jahr mit dem Bau eines weiteren Bürogebäudes beginnen. Für das Projekt hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG bereits einen Mietvertrag unterzeichnet. 2014 konnte CA die Leerstandsquote von zwölf auf neun Prozent verringern. Ein weiterer Rückgang ist möglich, da die Vermietungsquote in Deutschland bei den zuletzt fertiggestellten Gebäuden steigen wird. Außerdem dürfte sich mittelfristig die Mietrendite von zuletzt 6,6 Prozent aufgrund des guten Marktumfelds verbessern.

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Am Rivalen beteiligt

Der Wiener Konzern hat zudem angekündigt, dass er einzelne Objekte oder ganze Portfolios kaufen würde, sofern es sich um moderne und zentral gelegene Bürogebäude in Großstädten Österreichs, Deutschlands, Ungarns, Rumäniens, Tschechiens und Ungarns handelt. Allerdings sind solche Immobilien bereits seit einiger Zeit ziemlich teuer.

Daher hat der Konzern in den vergangenen Monaten nicht zugekauft, sondern in Aktien des Rivalen Immofinanz investiert - und dabei im Durchschnitt weniger als 2,50 Euro pro Anteilschein gezahlt. Derzeit besitzt CA Immobilien 6,08 Prozent der Immofinanz-Papiere. Eventuell wird diese Beteiligung aufgestockt. Dies wäre unter strategischen Aspekten sinnvoll, denn die Immofinanz-Aktie notiert erheblich unter ihrem Net Asset Value (Nettovermögenswert) von 4,40 Euro.

Ebenfalls unterbewertet ist die Aktie von CA Immobilien: Der aktuelle Kurs liegt fast 20 Prozent unter dem Net Asset Value von 19,75 Euro. Deshalb ist es leicht nachvollziehbar, dass der Büroimmobilienspezialist bis zu zwei Millionen eigene Aktien zurückkaufen will. Pro Anteilschein sollen bis zu 17 Euro bezahlt werden. Für einen Kauf des ATX-Titels sprechen auch die solide Eigenkapitalquote von 53,2 Prozent, die geplante Verbesserung der Finanzierungsstruktur und die Dividendenrendite von rund drei Prozent. Last but not least dürfte im Zuge der Optimierung der Portfoliostruktur der nachhaltige Cashflow (Funds From Operations, FFO) steigen.

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