"Die Aktie handelt im Moment mit einem Abschlag gegenüber vergleichbaren US-Firmen", sagt Schafer: "Der Wert könnte in den kommenden beiden Jahren um 50 Prozent zulegen."

Cellnex Telecom ist einer der führenden unabhängigen Betreiber von Mobilfunk-Infrastruktur mit mehr als 21 000 Standorten in sieben europäischen Ländern. Telekomfirmen, aber auch Fernsehanstalten mieten die Türme. Zudem steht das Unternehmen auch mit öffentlichen Haushalten und Behörden in Geschäftsverbindung als Anbieter von freien Onlinekapazitäten beziehungsweise als Bestandteil des Sicherheitsnetzwerks. Die Gesellschaft war über viele Jahre beim spanischen Infrastrukturriesen Albertis zu Hause. Vor gut zwei Jahren ging die Firma an die Börse, um Wachstumsambitionen selbst finanzieren zu können. Albertis hält im Moment noch rund 34 Prozent.

Wachstum und Übernahme



Schafers Optimismus gründet vor allem auf dem Wachstumspotenzial. In den USA haben die Mobilfunkbetreiber schon früh erkannt, dass es effizienter ist, die eigenen Türme abzugeben und Kapazitäten zu mieten. In Europa forderten die Regulierungsbehörden bei der Vergabe der Lizenzen eine eigene Infrastruktur. Die Folge: Die Türme hatten nur einen Mieter. Und hier bietet Cellnex eine Lösung für die Mobilfunkbetreiber. Das Unternehmen kauft die Kapazitäten und nutzt sie effizienter. Die Folge: Die Kosten der Telekomfirmen sinken und der Verkauf spült auch noch Geld in die Kassen. Bei Cellnex hingegen wächst die Auslastung der Türme und damit der Umsatz. Weil die zusätzlichen Kosten dabei aber überschaubar sind, steigt der Cashflow deutlich an.

Doch das ist noch nicht alles. Die Investmentidee wird auch noch mit einer Übernahmespekulation aufgepeppt. Der italienische Autobahnbetreiber Atlantia hat bekundet, Albertis übernehmen zu wollen. Nach spanischem Recht müsste Albertis den Anteil auf unter 30 Prozent drücken, oder Atlantia muss auch für Cellnex bieten. Weil die Gruppe aber eher auf Autobahnbetrieb fokussiert ist, dürfte der Anteil verkauft werden. Mögliche Käufer könnten, so Schafer, American Tower oder Crown Castle International sein. Kommt es zu einem Deal, könnten schnell Kurse von 26 Euro erreicht werden. Das Investment eignet sich eher für risikobereite Anleger. Die Aktie wird in Deutschland gehandelt. Umsätze sind gering. Aufträge müssen limitiert werden.