Anleger müssen in der aktuellen Marktphase insbesondere die Indexschwergewichte im Auge behalten. Viele Profis handeln nicht den gesamten Index, sondern nur einen Korb aus Schwergewichten, der sich in der Summe fast genauso verhält wie der DAX. Zeichnet sich bei den Kolossen im Deutschen Aktienindex eine Krise ab, ist das häufig ein guter Frühindikator für einen Absturz des gesamten Marktes. Mit fast zehn Prozent Gewicht im Index ist Siemens eine der "schwersten" Papiere. Daher ist die sich hier anbahnende Krise besonders wichtig.

Der Kurs hat den Unterstützungsbereich bei 87/88 Euro schon erreicht, nun bleibt nur noch die Hoffnung auf eine schnelle Bodenbildung. Allerdings gibt es einige Warnsignale, die gegen diese Entwicklung sprechen: Die Aktie ist unter die 200-Tage-Linie gefallen, und auch aus dem langfristigen Aufwärtstrendkanal hinaus gerutscht. Diese Einflussfaktoren bilden bei rund 95/96 Euro einen hartnäckigen Widerstand, der erst überwunden werden muss, bevor wieder Entwarnung für Siemens gegeben werden kann. Ein neuer Aufwärtstrend würde sich sogar erst über 102 Euro feststellen lassen - davon ist das Papier sehr weit entfernt.

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Es drohen weitere Verluste

Dazu kommt, dass die Aktie trotz dieser Verluste noch nicht überverkauft ist. Der prozentuale Abstand zu 21- und 200-Tage-Durchschnittskursen ist - verglichen mit Schwankungen aus der Vergangenheit - noch nicht extrem (grüne und orangefarbene Indikatoren unter den Charts).

Die gesamte Abwärtswelle wirkt dadurch noch unfertig, weitere Verluste drohen. Doch sobald dadurch die 87er-Marke auch nur leicht unterschritten wird, dürften Anschlussverkäufe einsetzen, und der ganze Absturz noch einmal an Fahrt gewinnen. Mit etwas Optimismus ist dann noch die Zone um 85 Euro also Haltepunkt erkennbar, doch die Gefahr weiterer Rückschläge bis 75/77 Euro wäre in diesem Fall sehr hoch. Diese drohenden Verluste können Anleger zum Glück mit dem richtigen Hebelpapier in Gewinne umwandeln. Geeignet ist beispielsweise der unten vorgestellte Turbo-Bear-Schein der HypoVereinsbank / onemarkets. Für jedes Prozent, das der Aktienkurs fällt, klettert das Papier um 5,8 Prozent. Sollte Siemens die 87er-Marke wirklich durchbrechen, lässt sich damit auch im Krisenfall noch profitieren, oder zumindest können bestehende Depotbestände gut abgesichert werden.