Die Prognose der Bank liegt auf dem Niveau der Erwartungen von Analysten. Im laufenden Jahr wird ein Teil der auf 1,1 Milliarden Euro veranschlagten Kosten der Commerzbank für die Streichung von netto 7300 Stellen und für die Zusammenlegung des Firmenkundengeschäfts mit dem Investmentbanking das Ergebnis belasten. Wie stark, hängt von den Gesprächen mit den Betriebsräten ab, die in den nächsten Wochen beginnen sollen. Im vergangenen Jahr ist die Belegschaft bereits um gut 1400 auf unter 50.000 geschrumpft, zum Teil noch im Rahmen als Ergebnis vorheriger Abbauprogramme.

"Wir wollen unsere Bank dauerhaft wetterfest machen und Komplexität reduzieren", erklärte Vorstandschef Martin Zielke, der sein Amt im Mai 2016 angetreten hatte. Der Umbau werde sich zwar erst in den Folgejahren auszahlen, die Bank strebe aber für 2017 "eine verbesserte Ertrags- und Ergebnisqualität" an. 2016 hatte die Commerzbank massiv von Sondererträgen aus dem Verkauf von Anteilen an Visa Europe und von einem Vergleich über die Anleihen der ehemaligen Hypo Alpe Adria (HGAA) profitiert. Für den Zins- und den Provisionsüberschuss rechnet die Bank jeweils mit leichten Zuwächsen. Insgesamt dürften die operativen Erträge aber schrumpfen, die Kosten dagegen stabil bleiben.

Die Übernahme des Chefpostens hat sich für Zielke bereits ausgezahlt. Er verdiente 2016 - als er die ersten vier Monate noch Privatkunden-Vorstand war - insgesamt 1,71 Millionen Euro, wie aus dem Vergütungsbericht hervorgeht. Ein Jahr zuvor waren es 1,11 Millionen Euro gewesen. Sein Vorgänger Martin Blessing war 2015 auf 1,91 Millionen gekommen. Anfang Mai übergab er den Staffelstab an Zielke und wechselte zur Schweizer Bank UBS. Insgesamt kosteten die Vorstandsmitglieder die Commerzbank im vergangenen Jahr 8,7 (2015: 8,4) Millionen Euro. Zum Vergleich: Deutsche-Bank-Chef John Cryan verdiente im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Euro. Er verzichtete angesichts der Lage des Instituts auf Bonus-Zahlungen. Bei Zielke lag der variable Gehaltsanteil ist bei rund 400.00 Euro.

rtr