Die Hoffnung auf eine Trendwende bei der Commerzbank ruht auf dem neuen Vorstandschef Martin Zielke und seinem Umbauprogramm insbesondere für die Firmenkundensparte, das er diese Woche dem Aufsichtsrat und der Öffentlichkeit vorstellen will. Dass sich Zielke hier nicht mit kosmetischen Operationen abgeben wird, hat sich in den vergangenen Wochen schon abgezeichnet. Mit einem drastischen Stellenabbau allein ist es allerdings nicht getan.

Die Dimension von bis zu 9000 Stellen zeigt aber, dass Zielke es ernst meint. Im Gegensatz zur Deutschen Bank kann die Commerzbank zudem auf ein schlüssiges Geschäftsmodell im deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft aufbauen. Sie hat zudem ihre Altlasten aus der Finanzkrise weitgehend abgearbeitet, und auch die juristischen Risiken sind zwar vorhanden, erreichen aber längst nicht die Dimension der Deutschen Bank.

Die Chancen stehen gut, dass Zielke mit seinem Umbauprogramm die Kostenbasis deutlich verbessert, die Digitalisierung vorantreibt und das Geldhaus wieder in die Spur bringt. Die Commerzbank-Aktionäre müssen für den milliardenschweren Umbau allerdings nochmal Geduld aufbringen, auch die Dividende wird dieses Jahr wohl schon wieder gestrichen, nachdem die Bank für 2015 erstmals seit sieben Jahren wieder 20 Cent gezahlt hat.

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