Das ursprünglich für diesen Tag vorgesehene Börsendebüt am Frankfurter Aktienmarkt solle nun am 6. Oktober erfolgen. Mit dem ursprünglich anvisierten Emissionsvolumen sollte Covestro der größte Börsengang in Deutschland seit dem Boom-Jahr 2000 werden.

Den niedrigeren Erlös will Covestro durch eine um eine Milliarde Euro angehobene Kapitaleinlage ausgleichen. Damit werde die Nettofinanzverschuldung zusammen mit den Pensionsverpflichtungen von Covestro unverändert bei vier Milliarden Euro liegen. Aus einer Kapitalerhöhung stehen nun zwischen 61,2 Millionen und 69,8 Millionen neue Aktien zum Kauf. Ursprünglich sollten bei hoher Nachfrage am oberen Ende der Preisspanne 70,4 Millionen Aktien angeboten werden, am unteren Ende 94,3 Millionen Anteilsscheine.

Es zeichnete sich aber schnell ab, dass der Gang aufs Parkett für das Chemieunternehmen zur Zitterpartie wird. Insidern zufolge fanden sich nicht genug Anleger, um das Oderbuch zu füllen, geschweige denn mehrfach zu überzeichnen. Dabei hatte Covestro seine Aktien bereits in einer ungewöhnlich breiten Preisspanne angeboten. Nutznießer der Emission ist vor allem der Leverkusener Bayer-Konzern, denn mit dem Erlös will Covestro Schulden tilgen, die sie bei der Mutter hat.

Covestro fertigt mit gut 16.000 Mitarbeitern Vorprodukte für die Auto-, Möbel-, Haushaltsgeräte- und Bauindustrie. Covestro-Kunststoffe finden sich im Schaumstoff von Matratzen, Autositzen, aber auch in Blu-ray-Discs und dem Fußball-WM-Ball wieder. Der Umsatz lag 2014 bei 11,8 Milliarden Euro.

Reuters