Für 2017 rechnet die Bayer-Tochter Covestro nun mit einem Betriebsgewinn (Ebitda) deutlich über dem Niveau des Vorjahres von gut zwei Milliarden Euro. Bislang hatte der Vorstand ein Ergebnis auf oder über Vorjahresniveau in Aussicht gestellt. Covestro erwartet unverändert ein Mengenwachstum im Kerngeschäft im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll nun deutlich oberhalb des Vorjahres (bisher: leicht oberhalb des Vorjahres) liegen.

Zu Jahresbeginn konnte Covestro seinen Absatz in den beiden Kerngeschäftsfeldern Polyurethane und Polycarbonate deutlich ausbauen. Zudem profitiert das Unternehmen weiter von Produktionsausfällen bei der Konkurrenz. Die Kapazitätsengpässe im Markt halten weiter an, "insbesondere im zweiten Quartal", wie Finanzchef Lutz zu Reuters sagte. Zudem steige die Nachfrage nach wie vor. Beim Hartschaum-Vorprodukt MDI und bei Polycarbonaten erwartet der Manager deshalb dauerhaft eine höhere Rendite. Dagegen sei der Markt für das Weichschaum-Vorprodukt TDI überhitzt und werde sich wieder normalisieren. Gegenwärtig kämpft der weltgrößte TDI-Hersteller BASF noch mit Problemen bei seiner größten TDI-Anlage in Ludwigshafen, die noch bis ins nächste Jahr hinein nicht auf Volllast fahren kann.

Im ersten Quartal kletterte der Betriebsgewinn von Covestro um mehr als 66 Prozent auf 846 Millionen Euro - das war deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Der Umsatz lag bei 3,59 Milliarden Euro, ein Plus von knapp einem Viertel. Dazu trug vor allem der Bereich Polyurethane mit den Produkten MDI und TDI bei, in dem sich die Preise um mehr als ein Viertel erhöhten. Im Bereich Polycarbonate, in dem Covestro Weltmarktführer ist, profitierte die Firma vor allem von einer gestiegenen Nachfrage aus der Automobil- und Elektroindustrie. Bayer hält noch gut 53 Prozent an Covestro, nachdem der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern die Gesellschaft im Herbst 2015 an die Börse gebracht hatte.

rtr