Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) soll um mehr als acht Prozent auf mindestens 1,78 Milliarden Euro steigen, wie Covestro-Finanzchef Frank Lutz ankündigte. "Wir gehen nach wir vor davon aus, dass wir gut wachsen werden und auch profitabel wachsen. Die Tendenz ist positiv", sagte der Manager der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Leverkusener Unternehmen fertigt Vorprodukte für die Auto-, Möbel-, Haushaltsgeräte- und Bauindustrie. Die Kunststoffe finden sich im Schaumstoff von Matratzen, Autositzen, aber etwa auch im Ball der Fußball-EM. Den Absatz konnte Covestro im zweiten Quartal im Kerngeschäft mit den Kunststoffen Polyurethan und Polycarbonat weiter ausbauen. Das bereinigte Betriebsergebnis kletterte um fast neun Prozent auf 542 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 230 Millionen, ein Plus von gut 51 Prozent.

Der Umsatz sank dagegen wegen negativer Währungseffekte und niedrigerer Verkaufspreise, vor allem bei Polyurethanen, um knapp sieben Prozent auf 2,99 Milliarden Euro. Belastend wirkten sich deutliche Überkapazitäten im Markt beim Hartschaum-Vorprodukt MDI im Markt aus. "Niedrigere Rohstoffpreise müssen wir daher unmittelbar an unsere Kunden weiter geben", sagte Lutz.

An der Börse kamen der optimistische Ausblick und das Quartalsergebnis, das besser als von Analysten erwartet ausfiel, gut an. Covestro-Aktien legten zwischenzeitlich mehr als drei Prozent auf 42,47 Euro zu. Im weiteren Verlauf setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein. Die Covestro-Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf 21 Prozent zugelegt, der Nebenwerteindex MDax weniger als ein Prozent.

Zudem verwiesen Händler auf vage Spekulationen auf eine weitere Aktienplatzierung durch Bayer. Der Dax-Konzern hatte seine ehemals unter dem Namen MaterialScience bekannte Kunststofftochter im vergangenen Herbst zu einem Preis von 24 Euro je Aktie an die Börse gebracht und hält noch rund 64 Prozent. Mittelfristig wollen die Leverkusener komplett bei Covestro aussteigen. rtr