Daimler legt am Mittwoch Quartalszahlen vor. An solchen tritt in der Regel der Aufsichtsrat zu einer turnusgemäßen Sitzung zusammen.

Die EU-Kommission geht dem Verdacht illegaler Absprachen von VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW in der Fahrzeugentwicklung nach. Der "Spiegel" berichtete, die Autobauer hätten sich seit den 90er Jahren in Arbeitskreisen über Technik, Kosten, Zulieferer, Märkte und Strategien abgesprochen. Sollten die Vorwürfe zutreffen, wäre dies eines der größten Kartelle in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Experten rechnen mit milliardenschweren Strafen und befürchten einen weiteren Image-Schaden für die deutsche Autoindustrie, die am Pranger steht wegen zu hoher Diesel-Abgaswerte.

Die Unternehmen schweigen zu den Kartellvorwürfen. Daimler soll die mutmaßlich illegalen Absprachen noch vor Volkswagen gegenüber der Behörde offenbart haben, wie die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichteten. Ein Konzernsprecher wollte dazu nicht Stellung nehmen.

Der stellvertretende Daimler-Aufsichtsratsvorsitzende und Betriebsratschef Michael Brecht hatte gefordert, die Vorwürfe aufzuklären und dann Konsequenzen zu ziehen. Welche das sein könnten, sei noch offen.