2014 hatte die Tochter des Stuttgarter Autobauers Kredit- und Leasingverträge über 48 Milliarden abgeschlossen. Auch der operative Gewinn (Ebit) werde deutlich über dem Vorjahresniveau von knapp 1,4 Milliarden Euro liegen, sagte Entenmann. Bis Ende September habe die Sparte bereits 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, ein Plus von 13 Prozent.

Rückenwind bekomme Daimler Financial Services vor allem aus China, wo immer mehr Kunden ihre Mercedes-Autos, Transporter und Lkw kreditfinanzieren oder leasen. "Der chinesische Markt war als Barzahler-Markt bekannt, jetzt sind wir schon bei einer Durchdringungsrate von 30 Prozent. Und das wird Schritt für Schritt weiter nach oben gehen", sagte Entenmann. China sei zum viertgrößten Markt für die Sparte geworden. Weltweit werde jeder zweite Neuwagen aus dem Konzern nicht mehr bar bezahlt. Das sei mehr als beim Oberklasse-Rivalen BMW.

Insgesamt hatte Daimler Financial Services Ende Oktober 3,6 Millionen Verträge mit einem Volumen von mehr als 114 Milliarden Euro im Bestand. Bis Ende des Jahrzehnts sollten daraus rund fünf Millionen werden, kündigte Entenmann an. Zunehmen dürften vor allem leasingähnlichen Verträgen, bei denen die Kunden ihr Auto am Ende der Laufzeit zurückgeben, weiterfinanzieren oder auf ein neues Fahrzeug umsteigen können.

Beim Verkauf von Kfz-Versicherungen hinkt Daimler Konkurrenten wie Volkswagen hinterher. Entenmann sieht hier "weiteres Potenzial". Mit dem Internet habe sich das Geschäft verändert, die Bindung an den Versicherer habe abgenommen. "Heute sind Kunden eher bereit, die Versicherung gleich im Autohaus mit abzuschließen." Die Stuttgarter arbeiten in Deutschland mit dem HDI und Zurich zusammen. Pläne für ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Versicherer, wie es etwa VW mit der Allianz abgeschlossen hatte, gebe es nicht.

Reuters