"Wir starten im ersten und zweiten Quartal sehr, sehr positiv." In den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres seien mit 173.000 bestellten Nutzfahrzeugen 45 Prozent mehr Aufträge eingegangen, ein großer Teil davon aus den USA. Die Region soll auch in diesem Jahr mit einem erwarteten Absatzplus von mehr als zehn Prozent der Wachstumsmotor des weltweit führenden Herstellers schwerer Lkw werden.

Den Absatz insgesamt von zuletzt knapp 500.000 Fahrzeugen will Bernhard in diesem Jahr deutlich über die Schwelle von einer halben Million steigern, also um gut fünf Prozent. "Wir arbeiten überall mit aller Kraft, um den Auftragsberg abzubauen." Im vergangenen Jahr hatten die Schwaben nur zwei Prozent mehr Lkw verkauft, da die Bestellungen in Europa und Brasilien um acht und elf Prozent gesunken waren. Während sich der Markt in Europa in diesem Jahr stabilisieren soll, hat sich die Situation in Brasilien Bernhard zufolge noch verschärft. "Der Start im Januar war extrem entmutigend", sagte er. Im ganzen Land seien nur 7000 Nutzfahrzeuge verkauft worden. Der Nachfrageeinbruch liege derzeit bei 30 Prozent.

Bis 2020 hat sich Bernhard, der seit 2013 die Truck-Sparte bei Daimler führt, einen Absatz von mehr als 700.000 Fahrzeugen vorgenommen. Das sei mit den bestehenden Produktionskapazitäten zu schaffen. Neue Werke seien daher nicht in Planung. Auf längere Sicht soll die Sparte, die traditionell weniger Rendite als das Pkw-Geschäft einfährt, nach den Worten von Bernhard eine der Ertragssäulen von Daimler werden. Schon länger verfolgt der Konzern das Ziel, die operative Marge auf acht Prozent vom Umsatz zu steigern. Im vergangenen Jahr war die Rendite bei einem Ergebnis vor Steuern und Zinsen von gut zwei Milliarden Euro um 0,8 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent gestiegen. rtr