Am deutschen Aktienmarkt ist in der Vorwoche endlich auch der DAX wieder auf Rekordkurs eingeschwenkt. Der Leitindex macht damit das nach, was die Nebenwerte-Indizes MDAX und SDAX bereits seit geraumer Zeit vorexerzieren - nämlich munter neue Rekorde zu markieren.

Charttechnisch stehen somit die Kursampeln auf Grün. Relativ vorteilhaft sieht es in Deutschland aber auch mit Blick auf die Volkswirtschaft auf. So hat der ifo-Geschäftsklima im April um 0,5 auf 112,9 Punkte und damit zum dritten Mal in Folge zugelegt. Zwar gingen die Erwartungen leicht zurück, die Lage-Einschätzung durch die befragten Manager verbesserte sich aber dank niedriger Zinsen, schwachem Euro und Stabilisierung in EWU-Partnerstaaten auf den höchsten Stand seit 2011. Insgesamt sei damit für den ifo-Index sogar das Allzeithoch von 114,2 von November 2010 wieder in Reichweite, erläutern die Volkswirte der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Allerdings dürfte der Spielraum mit Blick auf die bereits recht hohe Auslastung der Kapazitäten langsam schwinden, wie es weiter heißt. Im Ergebnis signalisiere der Ifo aber weiter robustes Wachstum für die heimische Wirtschaft.

Zum Zinsumfeld wird nach dem relativ EU-freundlichen Auftakt der Präsidentschaftswahlen in Frankreich auf die nachgebenden Renditen der EWU-Peripherie verwiesen. Die Verzinsung bei Bundesanleihen sei dagegen wieder etwas gestiegen. Gleichzeitig seien von der EZB-Ratssitzung in der Vorwoche weniger Hinweise auf den weiteren Renditetrend gekommen. Zwar sähen die Währungshüter die Risiken für die Konjunktur ausgeglichener als zuvor und nähmen auch die Inflation etwas kritischer in den Blick. Da aber weder hinsichtlich der Null-Leitzinsen noch der derzeit bei 60 Milliarden Euro pro Monat liegenden EZB-Wertpapierkäufe Änderungen angedeutet worden seien, bleibe der monetäre Expansionskurs intakt, auch wenn die deutsche April-Inflationsrate von 1,6 Prozent auf 2,0 Prozent gestiegen sei.

Politisch betrachtet hätten die Börsianer ansonsten zuletzt mit starker Erleichterung auf den Einzug des EU-freundlichen Kandidaten Macron in die Stichwahl um die Präsidentschaft in Frankreich gegen Marine Le Pen reagiert. Die Kurse hätten in Reaktion darauf bekanntlich deutlich zugelegt. Als Stütze erwiesen sich nach wie vor auch die verglichen mit Anleiherenditen ansehnlichen Dividendenrenditen sowie der bessere Gewinntrend auf Unternehmensebene, der von einer robusten Konjunkturentwicklung profitiere. Mit Blick auf saisonal schwächere Sommermonate könnte der Rückenwind trotzdem allmählich aber etwas geringer ausfallen und für eher begrenzte Aufwärtschancen sorgen, so das Urteil.

Passend dazu gibt es im beobachteten Aktien-Anlageuniversum der LBBW nicht endlos viele Empfehlungen, die noch ein wirklich nennenswertes Kurspotenzial aufweisen Wir haben aber fünf zum Kauf empfohlene Titel herausgefiltert, die gemessen an den aktuellen Notierungen noch über ein Aufwärtspotenzial von 14 Prozent bis 18 Prozent verfügen.

Auf Seite zwei: Krones





Krones-Aktie



Beim ersten Favoriten Krones hat die LBBW im Zuge der kürzlich veröffentlichen Quartalszahlen die Kaufempfehlung bestätigt, gleichzeitig aber das Kursziel deutlich von 111,00 Euro auf 128 Euro angehoben. Das verspricht bei Zielerreichung ein Plus von gut 17 Prozent.

Bei dem Getränkeabfüllanlagen-Hersteller ist im ersten Quartal der Umsatz um 16,5 Prozent auf 899 Millionen Euro geklettert. Laut LBBW lag das über den vom Markt erwarteten 852 Millionen Euro. Bereinigt um Akquisitionen (rund 25 Millionen Euro) und vorgezogene Projektabrechnungen (rund 60 Millionen Euro) habe der Zuwachs 5,5 Prozent betragen. Der Gewinn vor Steuern verbesserte sich um 20 Prozent auf 66,0 Millionen Euro. Die Marge beim Gewinn vor Steuern lag mit 7,3 Prozent sowohl über der unternehmensinternen Prognose von 7,0 Prozent als auch über der Markterwartung von 7,2 Prozent.

Sehr stark zeigte sich laut LBBW das Kerngeschäft Produktabfüllung/-ausstattung mit einem Margenplus von 70 Basispunkten auf 8,7 Prozent. Der saisonal bedingt negative freie Cashflow sei trotz des Mittelabflusses für Akquisitionen (33 Millionen Euro) mit minus 113 Millionen Euro weitgehend stabil geblieben. Das Auftragsvolumen bewege sich mit plus 6,5 Prozent auf 876 Millionen Euro im Rahmen der Markterwartung von 871 Millionen Euro. Der Auftragsbestand gab per 31.03.17 um 2,1 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro nach.

Zum Ausblick heißt es, die Prognose für 2017, die ein organisches Umsatzplus von vier Prozent und eine Marge beim Gewinn vor Steuern von 7,0 Prozent beinhalte, sei unverändert geblieben. Das Unternehmen bemühe sich offensichtlich die Erwartungen für das Gesamtjahr nach dem guten ersten Quartal einzubremsen. Die Vorhersage sei dennoch als konservativ einzuschätzen, so dass die LBBW ihre Schätzungen leicht angehoben hat. Beim Gewinn je Aktie wird für 2017 mit 5,81 Euro nach 5,40 Euro gerechnet und für 2018 mit 6,27 Euro. Zu potenziellen Risiken verweist der zuständige Analyst Harald Rehmet auf die Preisentwicklung und die Konjunktur in China.

Charttechnik





Mit einem Anstieg zwischen 2000 und 2015 verbuchten Anstieg von 9,10 Euro auf 115,80 Euro hat die Aktie von Krones einen tollen Lauf hingelegt. Nach der zuletzt genannten Bestmarke hat der Titel anschließend aber eine Korrektur erlitten, welche die Notiz bis auf 81,00 Euro zurückwarf. Inzwischen ist diese Scharte aber dank der seit einigen Monaten wieder steigenden Kurse fast ausgebügelt. Gelingt demnächst der Sprung über die alte Bestmarke, wäre das gleichbedeutend mit einem prozyklischen charttechnischen Kaufsignal.

Profil



Der Krones-Konzern mit Hauptsitz in Neutraubling plant, entwickelt und fertigt Maschinen und komplette Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik. Informationstechnologie, Fabrikplanung sowie zahlreiche Produkte der Krones Tochtergesellschaften, wie beispielsweise Intralogistik und Ventilproduktion, ergänzen das Produktportfolio. Seit der Gründung 1951 hat sich das Unternehmen zum "Rundum-Partner" für seine Kunden entwickelt. Aktivitäten gibt es in den Bereichen Maschinenbau, Anlagen-Know-how, Verfahrenstechnik, Mikrobiologie und Informationstechnik.

Die Gesellschaft verfügt über mehr als 5.000 eingetragene Patente und Gebrauchsmuster. Weltweit beschäftigt Krones 14.443 Mitarbeiter. Rund 90 Prozent der Produkte gehen ins Ausland. Der Konzernumsatz 2016 betrug 3,391 Milliarden Euro. Zum Konzern gehören neben der im MDAX enthaltenen Krones AG über 80 Vertriebs- und Serviceniederlassungen.

Auf Seite drei: K+S





K+S-Aktie



Die Aktie von K+S hat die LBBW mit einem Kaufurteil sowie mit einem Kursziel von 25,00 Euro versehen. Beides blieb nach Vorlage der Ergebnisse für 2016 unverändert. Aktuell verfügt der MDAX-Vertreter somit theoretisch über gut 14 Prozent Luft nach oben

Nachdem das Vorjahr von Produktionsunterbrechungen und fallenden Preisen (der durchschnittliche Preis je Tonne Kali bei K+S gab von 307 Euro auf 253 Euro nach) belastet wurde, sank der Umsatz 2016 um 17 Prozent auf 3.457 Millionen Euro und das EBIT verringerte sich um 71 Prozent auf 229 Millionen Euro. Zudem verringerte sich der operative Cash Flow um 34 Prozent auf 445 Millionen Euro, während sich die Nettoverschuldung (inklusive Pensions- und Bergbaurückstellungen) von 2,4 Milliarden Euro auf 3,6 Milliarden Euro erhöhte.

Immerhin: Für 2017 erwartet K+S einen spürbaren Umsatz- und Ertragsanstieg. Unter Annahme durchschnittlicher Witterungsbedingungen für das restliche Jahr sowie Verbesserungen im Kali- und Salzgeschäft sei mit einem deutlichen Anstieg bei Umsatz, EBITDA und EBIT zu rechnen, hieß es. Allerdings geht die LBBW im ersten Quartal noch von einem nennenswerten Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal.

Von Seiten der Anleihe-Analysten bei der LBBW heißt es, die Verschuldung dürfte im Zuge der Investitionen für den Ausbau einer neuen Kali-Mine in Kanada zwar nochmals steigen, aber die Finanzrelationen sollten sich dank steigender Erträge verbessern. Ab 2018 könne K+S dann von der neuen Kali-Mine profitieren. Chancen und Risiken sieht man vor allem in der weiteren Entwicklung der Kalipreise und dem Erfolg der erwähnten Kanada-Mine.

Beim bereinigte Gewinn je Aktie wird für 2017 mit 0,81 Euro nach 0,68 Euro gerechnet und für 2018 mit 1,46 Euro. Die Dividende soll für das laufende Geschäftsjahr von 0,30 Euro auf 0,40 Euro steigen und für 2018 sollen daraus dann sogar 0,60 Euro werden.

Charttechnik





Die K+S-Aktie hat ihre Aktionäre von 1998 bis 2008 richtig glücklich gemacht. Stieg der Kurs damals doch von 2,28 Euro auf 90,92 Euro. Doch den seit März 2009 an den Börsen laufenden Bullenmarkt hat dieser Titel dann komplett verschlagen. Vielmehr sackte die Notiz zwischenzeitlich bis auf unter 16 Euro ab. Dann hat sich der Wert zuletzt zwar wieder etwas abgesetzt, so richtig überzeugend sieht das Chartbild aber noch immer nicht aus.

Profil



K+S sieht sich als ein internationales Rohstoffunternehmen, das seit über 125 Jahren mineralische Rohstoffe fördert und veredelt. Die daraus hergestellten Produkte kommen in der Agrarwirtschaft, Ernährung und Straßensicherheit weltweit zum Einsatz und sind Komponenten für eine Vielzahl industrieller Prozesse. Konkret gilt K+S als der größte Salzproduzent der Welt und der Konzern gehört zur Spitzengruppe der internationalen Kalianbieter.

Intern gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Nährstoffe Kali und Salz von der stetig wachsenden Weltbevölkerung profitiert, die immer wohlhabender wird und dabei nach einem moderneren Lebensstandard strebt, der einen zunehmenden Verbrauch an mineralischen Rohstoffen bedingt. Die deshalb steigende Nachfrage bedient K+S aus Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika sowie einem weltweiten Vertriebsnetz. Mit mehr als 14.000 Mitarbeitern erzielte K+S im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro und ein EBIT von 229 Millionen Euro.

Auf Seite vier: Volkswagen





Volkswagen-Aktie

Positiv ist die LBBW für Volkswagen gestimmt. Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel für die im DAX enthaltenen Vorzugsaktien von 172,00 Euro versehen. Das verspricht momentan ein Kurspotenzial von gut 18 Prozent.

An der Kaufempfehlung und am Kursziel hat der zuständige Analyst Frank Biller nach der Vorlage erster Zahlen für die ersten drei Monate 2017 nicht gerüttelt, obwohl das Ergebnis mit rund 4,4 Milliarden Euro die Markterwartungen von rund 3,7 Milliarden Euro deutlich übertroffen hat.

Diese Entscheidung hat vermutlich auch damit zu tun, dass der Wolfsburger Autobauer den Ausblick auf das Gesamtjahr nur bestätigt hat. Für 2017 wird für den VW-Konzern weiterhin mit einer operativen Rendite von 6,0-7,0 Prozent gerechnet, nach einer adjustierten Rendite von 6,7 Prozent im Vorjahr. Zur Begründung erinnerte Volkswagen auf die fragilen Märkte in Brasilien und Russland sowie die Unsicherheiten aus dem Brexit und den Handelsdiskussionen mit den USA.

Allerdings geht Biller davon aus, dass diese Prognose nach dem starken ersten Quartal als konservativ einzuschätzen ist. Er rechnet bereits bei der Vorlag des vollständigen Quartalsberichts am 3. Mai zumindest qualitativ mit einem etwas optimistischeren Ausblick auf das Gesamtjahr 2017, obgleich ihm auch bei diesem Termin eine Prognoseerhöhung als unwahrscheinlich erscheint.

Beim Gewinn je Aktie kalkuliert die LBBW mit 22,20 Euro nach 10,30 Euro im Vorjahr und für 2018 mit 24,48 Euro. Bei der Dividende sehen die Prognosen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr um jeweils einen Euro auf 3,06 Euro und 4,06 Euro erhöhte Zahlungen vor. Was potenzielle Risiken angeht, führt Biller eine Marktabschwächung sowie Klagerisiken in Europa an.

Charttechnik





Die Vorzugsaktien von Volkswagen hatten von November 2008 bis März 2015 eine sehr gute Zeit, als der Kurs von 29,30 Euro auf 255,20 Euro nach oben schoss. Danach sorgte aber der Diesel-Abgasskandal für deutliche Kursverluste, wobei der Titel momentan daran arbeitet, diesen Abschlag wieder wettzumachen. Dieser Prozess entwickelt sich zwar noch etwas zäh, doch wenn es gelingt, das Jahreshoch von knapp 154 Euro zu knacken, dann wäre das charttechnisch gesehen ein sehr positives Signal.

Profil



Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Im Jahr 2016 wurden 10,297 Millionen (2015: 9,931 Millionen) Fahrzeuge ausgeliefert. Der Pkw-Weltmarktanteil sanl leicht auf 11,9 Prozent. In Westeuropa stammen 22,3 Prozent aller neuen Pkw aus dem Volkswagen Konzern. Der Konzern betreibt in 20 Ländern Europas und in 11 Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas 120 Fertigungsstätten.

Zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern gehören zum Konzern: Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN. Dabei erstreckt sich das Angebot von Motorrädern über Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen der Luxusklasse. Im Bereich der Nutzfahrzeuge beginnt das Angebot bei Pick-up-Fahrzeugen und reicht bis zu Bussen und schweren Lastkraftwagen.

In weiteren Geschäftsfeldern werden im Volkswagen Konzern Großdieselmotoren für maritime und stationäre Anwendungen, Turbolader und -maschinen, Spezialgetriebe, Kompressoren und chemische Reaktoren hergestellt. Darüber hinaus bietet der Volkswagen Konzern ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an. Dazu zählen die Händler- und Kundenfinanzierung, das Leasing, das Bank- und Versicherungsgeschäft sowie das Flottenmanagement.

Auf Seite fünf: Daimler





Daimler-Aktie



Wenn es nach der LBBW geht, dann verfügt die Daimler-Aktie über ein Aufwärtspotenzial von rund 17 Prozent. Zumindest ergibt sich das als Ergebnis, wenn man die mit einem Kursziel von 80,00 Euro verbundene Kaufempfehlung mit den aktuellen Notierungen vergleicht.

Das Kursziel haben die Analysten kürzlich unangetastet gelassen, obwohl das vorläufige Ergebnis vor Steuern und Zinsen im ersten Quartal mit 4,008 Milliarden Euro deutlich über den Konsensschätzungen von 3,005 Milliarden Euro lag. Es wurde aber eingeräumt, dass Daimler offensichtlich die Früchte aus der Erneuerung der E-Klasse und dessen steigendem Absatz in Kombination mit der Optimierung der Produktions- und Kostenstruktur profitiere.

Zufrieden dürften die zuständigen Analysten aber mit der Meldung aus der Vorwoche gewesen sein, wonach der Autobauer nach einem guten Jahresstart optimistischer auf das Gesamtjahr blickt. Der DAX-Konzern rechnet nun mit deutlichen Zuwächsen sowohl beim Umsatz, Absatz als auch beim Gewinn, nachdem bisher nur leichte Steigerungen in Aussicht gestellt worden waren, was beim Gewinn einem Zuwachs von bis zu 10 Prozent entspricht.

Die Schätzungen sehen für den Gewinn je Aktie in diesem Jahr 7,97 Euro nach 7,87 Euro im Vorjahr vor und für 2018 sind dann 8,33 Euro eingeplant. Zu den Risiken zählen die Analysten vor allem die Unsicherheit in Bezug auf die Entwicklung in den USA und die dort entfachte politische Diskussion über Einfuhrzölle. Daimler als weltweit aufgestellter Hersteller und mit einem US-Absatzanteil in 2016 von 16 Prozent wäre hier betroffen, trotz teilweiser Kompensation durch eine Produktion vor Ort. Weitere Risiken seien die Truck-Entwicklung und deren Marktschwäche.

Charttechnik





Schaut man auf den Kursverlauf der Daimler-Aktie in den vergangenen 20 Jahren, dann fällt als Konstante vor allem eine volatile Entwicklung auf. Es ging immer wieder Auf und Ab, ohne das es gelungen wäre, einen eindeutigen Trend herauszuarbeiten. Seit 2009 geht es zwar letztlich aufwärts, Rückschläge gab es aber auch in den vergangenen Jahren immer wieder einmal. Auch das Rekordhoch von 95,79 Euro vom März 2015 konnte nicht gehalten werden. Sollte es aber gelingen, das Jahreshoch von 72,83 Euro zu überwinden, dann wäre das einen wichtiger Schritt nach vorne beim Versuch, sich dieser alten Bestmarke zumindest langsam wieder anzunähern.

Profil



Daimler gehört mit den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses zu den größten Anbietern von Premium-Pkw. Zudem sind die Stuttgarter der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Der Konzern bietet zudem Finanzierung, Leasing, Flottenmanagement, Versicherungen und innovative Mobilitätsdienstleistungen an. Daimler vertreibt seine Fahrzeuge und Dienstleistungen in nahezu allen Ländern der Welt und hat Produktionsstätten in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika.

Zum Markenportfolio zählen neben Mercedes-Benz, der wertvollsten Premium-Automobilmarke der Welt, sowie Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes me, die Marken smart, EQ, Freightliner, Western Star, BharatBenz, FUSO, Setra und Thomas Built Buses und die Marken von Daimler Financial Services: Mercedes-Benz Bank, Mercedes-Benz Financial, Daimler Truck Financial, moovel, car2go und mytaxi. Im Jahr 2016 setzte der Konzern mit insgesamt 282.488 Mitarbeitern rund 3 Mio. Fahrzeuge ab. Der Umsatz lag bei 153,3 Milliarden Euro, das EBIT betrug 12,9 Milliarden Euro.

Auf Seite sechs: Fresenius





Fresenius-Aktie



Bei der fünften und letzten besprochenen Kaufempfehlung der LBBW handelt es sich um Fresenius. Hier ist das Kursziel von 87,00 Euro gleichbedeutend mit einem Kurspotenzial von knapp 17 Prozent.

Der im Dax vertretene Gesundheitskonzern hat eben erst mit der rund 4,8 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Akorn für Schlagzeilen gesorgt. Hinter dem Zielobjekt steckt ein Hersteller von verschreibungspflichtigen als auch rezeptfreien Generika, der diese Arzneimittel fast ausschließlich in den USA vertreibt. Die im Produktportfolio enthaltenen intravenös zu verabreichenden Arzneimittel passen laut LBBW zum Kerngeschäft der Sparte Fresenius Kabi, zudem könne Fresenius die Vertriebskanäle von Akorn auch für die eigenen Produkte nutzen.

Zudem wurde auch noch das Biosimilars-Geschäft der Merck KGaA für 670 Millionen Euro übernommen. Diese zusätzliche Übernahme soll das Produktangebot und die führende Position von Fresenius Kabi bei injizierbaren Arzneimitteln stärken, so die LBBW. Für die Kennzahl Nettoverschuldung zum EBITDA rechne Fresenius nach Abschluss beider Transaktionen zunächst mit einem Anstieg auf das rund 3,3-fache und gehe dann bis Ende 2018 von einer Verbesserung auf das rund 3,0-fache aus. Nach dem Urteil der LBBW bleiben damit die Finanzrelationen solide.

Beim Ergebnis je Aktie rechnet der zuständige Analyst Matthias Schell für 2017 mit einem Gewinn je Aktie von 3,41 Euro nach 2,92 Euro und für 2018 mit 3,65 Euro. Den weiteren Kalkulationen zufolge soll die Dividende für das laufende Geschäftsjahr von 0,62 Euro je Aktie auf 0,72 Euro steigen und für das Geschäftsjahr 2018 dann auf 0,79 Euro.

Zu den Stärken des Unternehmens zählt Schell die Starke Marktpositionen (unter anderem Weltmarktführer im Dialysebereich) die Stabilität und das Wachstumspotenzial der Gesundheitsbranche und das auch mit Hilfe von Zukäufen untermauerte Wachstumsprofil. Als negativ finden dagegen Hohe Finanzschulden durch Großakquisitionen Erwähnung sowie die teilweise Abhängigkeit von staatlichen Erstattungs- und Bezahlsystemen.

Charttechnik





Dank eines von 2002 bis 2017 verbuchten Kursanstiegs von 2,38 Euro auf 76,98 Euro zählt die Aktie von Fresenius mit zum Besten, was der deutsche Aktienmarkt zu bieten hat. Insbesondere wenn man bedenkt, dass es sich um einen Standardwert handelt. Das letzte Rekordhoch stammt vom Februar. Das ist noch nicht lange her und weil sich die Notiz ganz in der Nähe zu dieser Bestmarke bewegt, darf getrost von einem langfristig intakten charttechnischen Aufwärtstrend gesprochen werden.

Profil



Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante Versorgung von Patienten. Mit über 250.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern und einem Jahresumsatz von über 25 Milliarden Euro ist Fresenius eines der führenden Unternehmen im Gesundheitsbereich weltweit.

Zur Fresenius-Gruppe gehören vier eigenständig agierende Unternehmensbereiche, die Marktführer in Wachstumsbereichen des Gesundheitssektors sind: Fresenius Medical Care ist weltweit führend bei der Behandlung von chronischem Nierenversagen. Fresenius Helios ist Deutschlands größte Kliniken-Gruppe. Fresenius Kabi bietet lebensnotwendige Medikamente, Medizinprodukte und Dienstleistungen für kritisch und chronisch Kranke. Fresenius Vamed ist spezialisiert auf das Projekt- und Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen.