Die rekordverwöhnten Anleger am deutschen Aktienmarkt haben zur Wochenmitte eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex Dax lag am Mittwochmittag 0,4 Prozent im Minus bei 11.960 Punkten. Auch ein zum fünften Mal in Folge gestiegener Ifo-Geschäftsklima-Index brachte keine Impulse.

"Der Dax klebt an der 12.000er Marke", sagt Marktexperte Andreas Paciorek von CMC Markets. Vergangenen Montag hatte der Index bei 12.219,05 Punkten ein Allzeit-Hoch markiert, seit Jahresbeginn hat er rund 23 Prozent zugelegt. "In so einem Umfeld reicht ein positiver Ifo-Index nicht aus, um den Markt aus seiner Seitwärts-Bewegung zu reißen", sagte ein Börsianer. Viele Marktteilnehmer halten eine Atempause für gerechtfertigt. Sie sehen mangels Anlagealternativen und einer anziehenden europäischen Wirtschaft aber grundsätzlich weiteres Aufwärtspotenzial für Aktien.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März weiter aufgehellt. Die Unternehmenschefs beurteilten ihre Lage und ihre Geschäftsaussichten günstiger als im Vormonat. Das Barometer stieg auf 107,9 Zähler, nach 106,8 Punkten im Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten ein Plus von 107,3 Zähler erwartet.

Am Devisenmarkt notierte der Euro mit 1,0953 Dollar rund 0,3 Prozent höher.

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LUFTHANSA NACH AIRBUS-ABSTURZ WEITER UNTER DRUCK

Einen Tag nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Südfrankreich stand die Aktie der Muttergesellschaft Lufthansa weiter unter Druck. Die Titel sanken um bis zu 1,4 Prozent auf 13,38 Euro und waren damit zeitweise größter Verlierer im Dax. Die in Paris und Frankfurt gelisteten Airbus-Aktien fielen um 0,7 Prozent.

Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher stufte die Lufthansa-Aktie auf "Hold" von "Buy" zurück. Das Unglück könne dazu führen, dass sich das Passagierwachstum kurzfristig verlangsame, erläuterte er. Zudem dürfte das positive Image der Lufthansa als sichere Fluggesellschaft leiden. Beim Absturz des Airbus A320 in den französischen Alpen waren am Dienstag 150 Menschen ums Leben gekommen.

Leicht erholt präsentierten sich die Aktien der Autobauer. Titel von Volkswagen und BMW legten zwischen 0,6 und 0,4 Prozent zu, nachdem sie in den vergangenen fünf Handelstagen verloren hatten.

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BUCHUNGSPLUS HILFT TUI AN MDAX-SPITZE

Auf Berg- und Talfahrt waren die im MDax notierten Aktien von Kuka. Nachdem der Roboterbauer die Prognose für die Ebit-Marge für 2015 heruntergeschraubt hatte, ging es zunächst rund fünf Prozent abwärts. Anschließend drehten die Papiere ins Plus. Kuka ist eigenen Angaben zufolge gut ins Jahr gestartet und sieht eine weiter hohe Nachfrage von Automobilkunden.

Erfreut nahmen Anleger Aussagen zum Geschäftsverlauf beim Reisekonzern TUI auf. Die Titel legten in der Spitze um drei Prozent auf 16,63 Euro zu. Die Buchungen und Preise für die Hauptreisesaison im Sommer liegen den Angaben zufolge jeweils ein Prozent über dem Vorjahresniveau. Auch die Wintersaison ist laut TUI gut gelaufen. Positiv wertete Equinet-Analyst Rothenbacher zudem, dass TUI eine hoch verzinste Hybridanleihe zurückzahlen will.

Heidelberger Druck zählten mit einem Minus von fünf Prozent zu den größten Verlierern im Kleinwertesegment SDax. Der Druckmaschinenhersteller plant die Platzierung von Wandelschuldverschreibungen von bis zu 58,6 Millionen Euro.

Reuters