Eine zunehmende Deflationsgefahr, wie zuletzt von der Europäischen Zentralbank (EZB) und Ökonomen befürchtet, sehen die Anlageprofis jedoch nicht. Das geht aus dem Asset Manager Barometer (AMB) hervor, das BÖRSE ONLINE zusammen mit der Berliner Kommunikationsagentur FinComm erstellt.

Für ihre eigenen Kalkulationen legen die Vermögensverwalter zumeist eine Inflationsrate von ein bis zwei Prozent zugrunde. Damit weicht die kalkulatorische Inflationsrate für mittel- bis langfristige Investitionen über fünf Jahre auch nicht von der für die kommenden zwei Jahre erwarteten Rate ab.

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Notenbank könnte Zügel lockern

EZB-Chef Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche erstmals massive Anleihekäufe und damit eine sogenannte quantitative Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt, falls die Inflationsraten dauerhaft niedrig blieben. Zuletzt lag die Inflationsrate im Euroraum im März nur noch bei 0,5 Prozent - für viele Beobachter jedoch nur ein vorübergehend niedriger Wert. "Wir fürchten derzeit keine Deflationsrisiken, sehen allerdings auch keinen rasanten Anstieg der Inflation", sagte Ralf Wiedmann von AdVertum Vermögensmanagement und brachte damit die Stimmung unter den Anlageexperten auf den Punkt.

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Euro Stoxx bleibt Favorit

Für die im Asset Manager Barometer befragten Vermögensverwalter liegen vor allem europäische Aktien weiterhin im Trend. Aus dem AMB-Indexvergleich geht erneut der Euro Stoxx mit deutlichem Abstand als Sieger hervor. Fast jeder Zweite traut diesem Index die beste Performance zu (Vormonat: 31 Prozent). Als Zweitplatzierter folgt der DAX vor dem Nikkei auf dem dritten und dem MDAX auf dem vierten Platz. Absolutes Schlusslicht unter den wichtigen Börsenindizes weltweit ist für die Vermögensverwalter der Hongkonger Index Hang Seng.

Die DAX-Prognose erhöhte sich im April um zwei Prozentpunkte auf 6,9 Prozent. Damit erwarten die Vermögensverwalter im kommenden Frühjahr einen DAX-Stand von über 10 200 Punkten.

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