Wöhrmann kommt aus der Vermögensverwaltung des Konzerns, wo er zuletzt oberster Investmentchef war. Ab Dezember soll er sich nun um das Privatkundengeschäft kümmern, das im Rahmen der "Strategie 2020" vor großen Einschnitten steht. Bender kommt aus dem Zahlungsverkehr und ist auch in neuer Funktion für die Firmenkunden zuständig.

Beide Manager berichten direkt an den ebenfalls neuen Privatkundenvorstand Christian Sewing. Er erklärte, die Neuaufstellung der Sparte sei nun die wichtigste Aufgabe für das Duo: "Zu dieser Neuausrichtung gehören die deutliche Stärkung unseres Beratungsgeschäfts mit Privatkunden, der weitere Ausbau unseres Mittelstandsgeschäfts sowie die enge Verzahnung unserer Filialen mit unserem schnell wachsenden digitalen Angebot."

Details der neuen Konzernstrategie werden unter dem neuen Bankchef John Cryan zwar erst Ende Oktober erwartet. Aber schon im Frühjahr hat sich die Deutsche Bank in zwei wesentlichen Punkten festgelegt, die eine deutliche Verkleinerung der Privatkundensparte zur Folge haben: Die Postbank soll über einen Börsengang wieder abgespalten werden. Und das restliche Netz der blauen Deutsche-Bank-Filialen wird erheblich ausgedünnt - 200 der 750 Niederlassungen sollen dichtgemacht werden. Damit steht auch ein groß angelegter Stellenabbau an. Dass dies nicht mehr mit der alten Führungsmannschaft in der Sparte über die Bühne geht, ist seit Mitte September klar. Damals gab die Deutsche Bank bekannt, dass Wilhelm von Haller und Peter Schedl, die das Privat- und Firmenkundengeschäft im Inland bisher gemeinsam geführt hatten, ihre Ämter abgeben.

Reuters