Dabei geht es um die Kapitalpuffer, mit denen die 31 getesteten Banken schwere Turbulenzen ähnlich wie in der Finanzkrise von 2007 bis 2009 überstehen sollen. Die geforderte Kernkapitalquote von fünf Prozent dürfte die Deutsche Bank Trust Corp vorweisen können. Doch bei der zweiten Stufe des Tests am 11. März werde es Deutschlands größte Bank wohl erwischen.

Dann geht es darum, ob interne Kontrollen ausreichend sind. Hier war die Deutsche Bank in den USA wiederholt ermahnt worden. Die Aufseher monierten vor allem Schlampereien im Berichtswesen. Es geht um formale Fehler wie unvollständige Unterlagen, aber nicht um Trickserien. Dennoch sei es wahrscheinlich, dass die Bank dort durchfalle und nachbessern müsse, hieß es in den Kreisen. Die Großbanken in den USA müssen von der Fed auch Pläne zu Dividenden und Aktienrückkäufen genehmigen lassen. Die Deutsche-Tochter nimmt erstmals an dem jährlichen US-Test teil.

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WEITERER NACKENSCHLAG?

Für die Deutsche Bank wäre eine rote Karte ein weiterer Nackenschlag: Co-Chef Jürgen Fitschen sowie seine Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer stehen demnächst wegen Betrugsverdachts vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, im Prozess um die Pleite der Kirch-Mediengruppe die Justiz getäuscht zu haben. Wie das "WSJ" jüngst berichtete, ist die Deutsche Bank in den USA neben anderen Häusern auch wegen möglicher Manipulationen im internationalen Edelmetallhandel im Visier der Behörden. Zudem steht sie im weltweiten Skandal um manipulierte Devisenkurse in den USA unter verschärfter Beobachtung.

Angesichts dieser Entwicklungen schaut die Fed den Managern strenger auf die Finger und prüft vor allem ihr internes Kontrollsystem. Die oberste Führungsebene stehe dabei besonders im Fokus, meint Experte Ahson Pai vom Beratungshaus SunGard. "Wenn sie nicht erklären kann, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind, werden die Prüfer das kaum durchgehen lassen." Der Stresstest ist eine Lehre aus der Finanzkrise, in der große Banken wie Citigroup schwankten und vom Staat gestützt wurden.

Reuters