Grob fahrlässiges Verhalten könne der Deutschen Bank nicht nachgewiesen werden, betonte einer der Insider. Das sei aber auch sehr schwer.

Die Deutsche Bank und die Bafin wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Auch die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstagausgabe) hatte zuvor berichtet, die Bafin werde Deutschlands größtes Geldhaus in der Russland-Affäre wohl vom Haken lassen. Aufatmen kann das Institut deshalb trotzdem nicht, denn in anderen Ländern wird weiter ermittelt - und das in viel größerer Dimension.

Das Russland-Thema wurde im Sommer 2015 bekannt. Nach Einschätzung von Ermittlern haben Kunden über die Deutsche Bank Rubel-Schwarzgeld in Höhe von rund zehn Milliarden Dollar gewaschen. Die Affäre ist für die Bank deshalb brisant, weil sich inzwischen auch das US-Justizministerium und die Finanzbehörde von New York eingeschaltet haben. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob Geschäfte mit Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin gemacht wurden. Sanktionsverstöße könnten die Strafe exorbitant nach oben schießen lassen. Bankchef John Cryan hat offen zugegeben, dass die Bank in der Russland-Affäre finanziell "verwundbar" ist. Im Moment belaufen sich die Rückstellungen dafür nach Informationen aus Finanzkreisen auf etwa eine Milliarde Euro.

rtr