Die Deutsche Bank-Aktie hatte gestern im Tagesverlauf mit 10,68 Euro ein neues Rekordtief erreicht. Alleine seit Jahresanfang hat sich der Börsenwert des größten deutschen Kredithauses mehr als halbiert.

Auslöser für den Kursrutsch zum Wochenbeginn waren erneut aufgeflammte Sorgen um eine mögliche Kapitalerhöhung. Alleine in den USA droht dem Geldhaus wegen Immobilien-Trickseierein eine Strafe von umgerechnet rund 12 Milliarden Euro. Dazu kommen weitere Milliardenrisiken aus Rechtsstreitigkeiten weltweit. Hinzu kam ein Medienbericht, wonach die Bundesregierung Staatshilfen kategorisch ablehnt.

Die Deutsche Bank wies entsprechende Bericht vehement zurück. Es gebe weder einen Kapitalbedarf noch die Bitte um politische Intervention zugunsten der Deutschen Bank in den USA, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Experten halten eine Kapitalerhöhung angesichts der grassierenen Diskussion für unvermeidlich. "Eigentlich sollte jedes Geldhaus über einen Kapitalpuffer verfügen, der über jeden Zweifel erhaben ist", sagte Banken-Professor Hans-Peter Burghof gegenüber BÖRSE ONLINE. "Alleine die Tatsache, dass über einen möglichen Kapitalbedarf bei der Deutschen Bank spekuliert wird, wäre also schon ein Hinweis, dass die Deutsche Bank frisches Geld benötigt."

utz