Die Deutsche-Bank-Aktie fiel nach den Aussagen des Top-Bankers um bis zu sieben Prozent und notierte zeitweise auf dem tiefsten Stand seit dem Krisen-Herbst 2016. Offenbar steigt die Furcht der Investoren vor einer abermals enttäuschenden Bilanz. Die Bank will die Zahlen am 26. April veröffentlichen.

AKTIE STARK UNTER DRUCK



300 Millionen Euro gehen von Moltke zufolge auf das Konto des für das Frankfurter Kreditinstitut derzeit ungünstigen Euro-Wechselkurses zum Dollar. 150 Millionen Euro kommen durch höhere Kosten bei der Refinanzierung zustande. Hier leidet der Bereich allerdings unter einer Änderung der Aufteilung dieser Kosten auf den Gesamtkonzern, die zum 2. Quartal 2017 wirksam wurde, wie ein Sprecher klarstellte. Für den Gesamtkonzern seien die Refinanzierungskosten insgesamt gesunken.

"Wir berichten in Euro und 40 Prozent unserer Ertragsbasis in der Investmentbank entstehen entweder auf Basis des Dollars oder sind an den Dollar gekoppelt", erklärte von Moltke, der seit dem vorigen Jahr im Vorstand der Bank sitzt. "Damit sehen wir uns einer Differenz von 15 Prozent im Quartalsvergleich gegenüber, was zu einer Belastung in Höhe von 300 Millionen Euro oder sechs Prozent führt." Zusammen mit den um 150 Millionen Euro gestiegenen Refinanzierungskosten addiere sich dies zu einer Gesamtbelastung von 450 Millionen Euro - "bevor es überhaupt um das Geschäft geht".

"ETWAS SCHWÄCHER ALS IM VERGANGENEN JAHR"



Unter dem Strich sei das erste Quartal soweit in Ordnung gewesen, "etwas schwächer als im vergangenen Jahr", sagte von Moltke. Es sei allerdings kaum mit dem nach seinen Worten in Teilbereichen hervorragenden ersten Quartal des vergangenen Jahres vergleichbar. Damals hatte die Bank im Investmentbanking, zu dem neben dem Handel mit Wertpapieren auch die Beratung bei Fusionen, Übernahmen und Börsengängen gehört, Erträge von 1,8 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern von 462 Millionen Euro eingefahren.

Die Deutsche Bank hatte sich erst Ende vergangener Woche bei der Vorlage ihres Geschäftsberichts optimistisch zum laufenden Jahr geäußert. Im Brief an die Aktionäre hatte Vorstandschef John Cryan darin erklärt: "Wir bekräftigen unser Ziel, für das Jahr 2018 wieder einen Nettogewinn und eine wettbewerbsfähige Ausschüttung zu erreichen." Das Management habe nach Jahren des Umbaus inzwischen die Grundlagen geschaffen worden, "das Potenzial unserer Bank wieder auszuschöpfen."

rtr