Wer hätte das gedacht angesichts der Krisenherde rund um den Globus: Der DAX hat ein neues Allzeithoch markiert. Allein seit Jahresanfang hat der Bluechip-Index nun schon um rund 13 Prozent zugelegt. Bei den Nebenwerten läuft es noch weitaus besser: MDAX und SDAX liegen mit rund 17, respektive gut 26 Prozent im Plus. Nicht zu schlagen ist einmal mehr der TecDAX, der sich in diesem Jahr schon um mehr als 38 Prozent nach oben gearbeitet hat.

Richtig wild geht es in den hinteren Reihen zur Sache: Von den 100 größten Titeln unterhalb der vier Indizes haben sich seit Jahresbeginn 14 Papiere mehr als verdoppelt (siehe Grafik). Dem stehen nur wenige Verlierer gegenüber. Den Vogel schoss die Aktie des Börsenneulings The Naga Group mit einem Plus von fast 300 Prozent ab. Beflügelt vom Bitcoin-Boom schoss der Titel gegenüber dem Emissionspreis zeitweise um das Zehnfache nach oben. Dabei erzielt die auf Kryptowährungen spezialisierte Gesellschaft derzeit keinen nennenswerten Umsatz. Bei vielen anderen Verdopplern wie Viscom und Süss Microtec sind die Kursgewinne durchaus untermauert.



Die starke Performance vieler Nebenwerte ist für BÖRSE ONLINE Anlass genug, sich die 100 größten Aktien unterhalb der Auswahlindizes näher anzusehen und neu zu bewerten. Dabei sind fundamentale Kennziffern genauso eingeflossen wie charttechnische Faktoren - etwa der Abstand zur 200-Tage-Durchschnittslinie. Als wir die 100 größten deutschen Nebenwerte im vergangenen Jahr analysierten, kamen wir 62-mal zum Ergebnis "Kaufen" (siehe Ausgabe 45/2016). Dieses Mal ergab sich sogar bei 64 Titeln ein positives Votum (siehe Tabelle Seite 5).

Bei vielen Aktien sehen wir also trotz der stattlichen Kursgewinne noch Einstiegschancen. Der Grund liegt auf der Hand: Anders als bei den DAX-Konzernen handelt es sich bei den Nebenwerten in der Regel um Firmen, die in Nischen tätig sind und sich dort führende Positionen erarbeitet haben. Das schlägt sich oftmals in einer außerordentlich hohen Profitabilität oder überdurchschnittlichen Wachstumsraten nieder.

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Informationen sind Mangelware



Gerade bei Nebenwerten unterhalb der Indizes gilt: Information ist alles. Ein Problem dabei: Externe Quellen wie Analystenstudien sind oft Mangelware, da sich nur wenige Experten um die kleinen Werte kümmern. Denn viele Banken haben ihre Researchabteilungen stark verkleinert oder beobachten Small Caps gar nicht mehr. Daher müssen Anleger oftmals selbst aktiv suchen oder fragen, da die Kommunikation der kleinen Unternehmen meist weniger ausgeprägt ist als bei großen Gesellschaften.

Auch bei vielen institutionellen Anlegern fallen die Titel mangels Größe durchs Raster - mit der Folge, dass viele der kleinen Aktien meist noch unentdeckt auf dem Kurszettel ihre Kreise ziehen. Das eröffnet beträchtliches Potenzial nach oben, wenn Anleger sie erst einmal entdecken. Bei BÖRSE ONLINE sind Nebenwerte daher seit jeher ein Schwerpunkt unserer Analysen. Über viele der Mitglieder der Top-100-Rangliste halten wir unsere Leser regelmäßig auf dem Laufenden.

Bei der Analyse, die wir in diesem Jahr bereits zum siebten Mal durchführen, haben wir festgestellt, dass die 100 Gesellschaften im Schnitt einen Börsenwert von 501 Millionen Euro auf die Waage bringen. Im Vorjahr lag dieser Wert bei lediglich knapp 334 Millionen Euro. Die Einstiegshürde liegt ebenfalls deutlich höher als bei der letztjährigen Auswertung:

Während 2016 der Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton gut 130 Millionen Euro für Platz 100 der Rangliste gereicht hatten, musste in diesem Jahr das Touristikunternehmen IFA Hotel dazu 187 Millionen Euro mitbringen. Die Zahlen sind ein Hinweis darauf, dass viele Nebenwerte schon ein recht stattliches Bewertungsniveau erreicht haben.



Daher heißt es besonders genau hinsehen. Fundamentale Kennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und die Dividendenrendite können dabei gute Anhaltspunkte liefern. In der Regel genügt ein Blick auf das Quartett, um Über- oder Unterbewertungen zu erkennen. Separat betrachtet weisen die vier Kennzahlen jedoch mitunter gravierende Schwächen auf. Das KGV zum Beispiel beruht auf Schätzungen zum künftigen Gewinn eines Unternehmens, die in der Regel von Analysten vorgenommen werden. Da niemand die Zukunft voraussagen kann, sind diese Prognosen naturgemäß mit großer Unsicherheit behaftet.

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Hohes KBV, moderates KUV



Ein gemischtes Bild geben die Umsatz- und Buchwertmethoden ab, die auf einer reinen Vergangenheitsbetrachtung basieren. Der Buchwert gibt Aufschluss darüber, wie viel Substanz in Form von Eigenkapital in einem Unternehmen steckt. Das KBV stellt die Relation zur Börsenbewertung her und gibt an, welcher Anteil dieser Werthaltigkeit durch die Marktkapitalisierung abgedeckt ist. Demnach sind unsere 64 Kaufkandidaten mit einem durchschnittlichen KBV von rund 4,5 vergleichsweise teuer. Denn während Anleger bei DAX und MDAX derzeit nur etwa den zweifachen Buchwert auf den Tisch legen müssen, kommt selbst der traditionell hoch bewertete TecDAX derzeit auf ein KBV von lediglich 3,7.

Umgekehrt sieht es beim Blick auf das KUV aus. Bei der Kennzahl, das den Bezug zwischen Umsatz und Börsenwert herstellt, ist der TecDAX teurer. Einem KUV von knapp 2,5 beim Techindex steht ein KUV von 2,1 bei unseren 64 Kaufkandidaten gegenüber. Auch in puncto Dividendenrendite müssen sich die Small Caps nicht verstecken. Mehr als drei Viertel der Firmen, die auf unserer Kaufliste stehen, schütten eine Dividende aus. Im Durchschnitt liegt die Rendite bei 1,6 Prozent und damit etwa so hoch wie im TecDAX. Im SDAX ist die Dividendenrendite mit gut 1,3 Prozent sogar etwas niedriger.

Letztlich sind aber gerade im Nebenwertebereich immer die jeweiligen Storys für unsere Einschätzungen ausschlaggebend: Der Mix aus Bewertung, Profitabilität, Qualität des Geschäftsmodells, Managementqualität und Wachstumsperspektiven muss stimmen.

Vor diesem Hintergrund haben wir sechs besonders interessante Werte ausgewählt. Darunter sind auch Aktien, die mittelfristig in einen der Auswahlindizes aufrücken könnten. Oftmals entwickeln sich deren Kurse bereits lange vor dem eigentlichen Aufstieg deutlich besser als der Gesamtmarkt. Durch die Indexmitgliedschaft selbst steigt dann das Investoreninteresse in der Regel spürbar an.

Ein Beispiel ist die Aktie von Isra Vision, die mit den Rängen 29 beim Kriterium Marktkapitalisierung und 32 bei den Handelsumsätzen zu den größten und liquidesten Tech-Aktien gehört, was als Grundvoraussetzung für eine Mitgliedschaft im TecDAX gilt (siehe Seite 6). MBB wiederum könnte mittelfristig der Einzug in den SDAX gelingen. Bei der Beteiligungsgesellschaft hat sich durch eine Aktienplatzierung der Gründerfamilien Freimuth und Nesemeier der Streubesitz auf 35,2 Prozent erhöht (siehe Seite 7). Auch der Lkw-Zulieferer Jost Werke, dessen Anteilscheine in diesem Jahr erfolgreich an der Börse eingeführt worden sind, ist in SDAX-Reichweite (siehe Seite 7).

Grundsätzlich spricht die späte Phase des Börsenaufschwungs - die Hausse dauert schon achteinhalb Jahre - für Nebenwerte, denn losgelöst von fundamentalen Anlagekriterien stürzen sich institutionelle Investoren im Aufschwung erst auf die ganz großen, dann auf die mittelgroßen und schließlich auf die kleinen Werte. Eine Ursache für die anfängliche Abneigung könnte in der Scheu der Investoren vor den mit den geringen Handelsvolumina einhergehenden Risiken liegen.

In der Tat müssen Anleger selbst bei kleinen Orders aufpassen, dass sich die Kurse nicht zu stark bewegen. Kauf- und Verkaufslimits sind bei der Ordererteilung daher ein Muss.

Auf Seite 4: Unsere Auswahlkriterien





Unsere Auswahlkriterien



Auswahluniversum der Top-100-Rangliste der größten Nebenwerte ist unsere Datenbank Deutsche Aktien. In dem umfangreichen Statistikteil trägt die Redaktion Woche für Woche die wichtigsten Daten zu derzeit 521 Aktien zusammen. Außen vor bleiben bei unserer Analyse die 160 Dividendenpapiere, die in einem der vier Auswahlindizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX gelistet sind. Zudem haben wir vorausgesetzt, dass mindestens zehn Prozent der Aktien frei handelbar sein müssen.

Dieses Kriterium soll eine gute Handelbarkeit der ohnehin eher wenig liquiden Nebenwerte gewährleisten. Darüber hinaus haben wir Sonderfälle aussortiert, vor allem Firmen mit Standort im Ausland. Ausnahmen sind Corestate, Senvion und Edag: Der Immobilienkonzern, der Windanlagenbauer und der Autozulieferer sitzen zwar im Ausland, doch die jeweiligen operativen Schwerpunkte liegen in Deutschland. Am Ende haben wir die Schwergewichte MAN, Porsche, TUI und McKesson Europe herausgefiltert, da sie keine Small Caps sind. Die Top-100-Rangliste ist nach dem Kriterium Börsenwert (in Millionen Euro) sortiert.

Auf Seite 5: Die 100 Top-Nebenwerte im Check





Die 100 Top-Nebenwerte im Check









Auf Seite 6: Fintech Group und Isra Vision





Fintech Group: Finanzdienstleister mit viel Extra-Fantasie



Aktien von Unternehmen, die Berührungspunkte mit den Hype-Themen Kryptowährungen und der dahinterstehenden Blockchain-Technologie haben, sind derzeit angesagt. In Deutschland zählen bislang Bitcoin Group, The Naga Group und Finlab zu dieser Spezies. Nun könnte Fintech Group dazustoßen. Wie in Marktkreisen zu hören ist, arbeitet die Gesellschaft an einem größeren Krypto-Deal. Doch auch im angestammten Geschäft läuft es prächtig: Im ersten Halbjahr 2017 hat die Fintech Group ihren Nachsteuerüberschuss auf 7,0 Millionen Euro gesteigert und somit fast verdreifacht.

Vor allem die Tochter Flatex sorgte für steigende Gewinne. Dank der Branchenkonsolidierung gewann der Onlinebroker rund 21 000 Neukunden, womit die Zahl der betreuten Privatkunden in den ersten sechs Monaten konzernweit auf 235 000 kletterte. Im Geschäftskundensegment werden drei im ersten Halbjahr neu gewonnene, langfristige Mandate erst mit Start im zweiten Halbjahr ertragswirksam. Der Vorstand bekräftigte daher seine Gewinnprognose für 2017 von 16,8 Millionen Euro, was einem Euro Ertrag je Anteilschein entspricht. Gerade unter Bewertungsgesichtspunkten hat die Aktie noch Luft nach oben.



Isra Vision: TecDAX-Aufstieg ist nur aufgeschoben



Anfang September schrammte die Aktie von Isra Vision knapp an der Aufnahme in den TecDAX vorbei. Die Enttäuschung an der Börse hielt sich allerdings in Grenzen. Nach einer kurzen Schwächephase starteten die Papiere des Spezialisten für Oberflächeninspektionssysteme und Bildverarbeitungsprogramme (Machine Vision) wieder nach oben durch und haben nun sogar das im Juni 2017 markierte Allzeithoch bei 171,40 Euro im Blick. Operativ läuft es bei Isra Vision weiterhin nach Plan.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 (endete am 30. September) sind die Erlöse um elf Prozent auf 83,3 Millionen Euro und das Ergebnis vor Steuern (Ebt) um zwölf Prozent auf 18,1 Millionen Euro gewachsen. Mit einem hohen Auftragsbestand von 83 Millionen Euro und einem positiven Geschäftsklima in den Zielmärkten verfügt das Unternehmen über eine solide Basis für das letzte Quartal des Geschäftsjahres. Dementsprechend plant der Konzern für das Gesamtjahr 2016/17 mit einem Umsatzwachstum im Bereich von zehn Prozent und mindestens stabilen Margen. Bereits im Geschäftsjahr 2017/18 will Isra Vision die Umsatzmarke von 150 Millionen Euro knacken. Dann sollte es auch mit der TecDAX-Aufnahme klappen.



Auf Seite 7: Jost Werke und MBB





Jost Werke: Börsenneuling wird gerade erst entdeckt



Vor rund zwei Jahren musste der Finanzinvestor Cinven den ersten Versuch, den Lkw-Zulieferer Jost Werke an die Börse zu bringen, abbrechen. Auch beim zweiten Anlauf im Juli 2017 gelang das IPO nicht reibungslos. Denn die Aktien konnten mit 27 Euro nur in der Mitte der Preisspanne, die von 25 bis 31 Euro reichte, platziert werden. Private Anleger waren beim Börsengang selbst zwar ausgeschlossen. Sie konnten aber in den ersten Handelstagen zu Kursen knapp über dem Emissionspreis zugreifen. Inzwischen steht der Titel deutlich höher.

Ende August hat Jost Werke den Kursanstieg mit guten Geschäftszahlen untermauert. Der Umsatz legte im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 361,9 Millionen Euro zu. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 18 Prozent auf 44,3 Millionen Euro. Daraus errechnet sich eine Verbesserung der Ebit-Marge von 11,1 auf 12,2 Prozent. "Wesentlich hierfür waren die erfolgreiche Integration des erworbenen Achsengeschäfts, weitere Effizienzsteigerungen sowie eine sich aus den höheren Umsätzen ergebende verbesserte Auslastung", heißt es aus dem Unternehmen. Da die Aktie scheinbar gerade erst entdeckt wird, raten wir mit erhöhtem Ziel und Stopp weiterhin zum Kauf.



MBB: Beteiligungsfirma ist klar unterbewertet



Als Profiteur des Hype-Themas Elektromobilität gilt MBB Industries. Denn die Beteiligungsgesellschaft ist über ihre Tochter Aumann in dem Sektor engagiert. Weltweit setzen führende Unternehmen auf Lösungen von Aumann zur Serienproduktion rein elektrischer und hybrider Fahrzeugantriebe sowie auf Lösungen zur Fertigungsautomatisierung. Im März dieses Jahres hat MBB Aumann an die Börse gebracht. Seitdem hat sich der Kurs der Aumann-Aktie etwa verdoppelt. Davon profitiert auch die Mutter, die noch gut 53,5 Prozent der Anteile hält. Allein diese Beteiligung ist aktuell rund 660 Millionen Euro wert.

Gemeinsam mit der Beteiligung an der ebenfalls börsennotierten Holz Delignit (41,5 Millionen Euro) sowie der Nettofinanzposition beträgt der innere Wert des MBB-Konzerns 891,5 Millionen Euro. Rechnet man dann noch den Wert der restlichen Beteiligungen (DTS IT, Hanke Tissue, OBO Werke, CT Formpolster) hinzu, den Analysten auf 80 Millionen Euro schätzen, kommt man sogar auf 971,5 Millionen Euro beziehungsweise gut 147 Euro je Anteilschein. Dem steht ein Aktienkurs von rund 110 Euro gegenüber. Mit anderen Worten: Die MBB-Aktie wird mit einem Abschlag von circa 25 Prozent zu ihrem inneren Wert gehandelt. Wir rechnen daher mit einer Aufholjagd und heben Ziel und Stopp deutlich an.



Auf Seite 8: OHB und Steico





OHB: Mehrere Kurstreiber lassen Aktie abheben



Fast drei Jahre lang, von Mitte 2014 bis zum Frühjahr 2017, gab es mit der Aktie von OHB nichts zu verdienen. Doch dann wendete sich das Blatt urplötzlich. Seit dem Jahrestief bei gut 18 Euro ging es mit den Papieren des Luft- und Raumfahrtkonzerns um gut 130 Prozent nach oben. Kurstreiber gibt es zuhauf. Vor allem das boomende Satellitengeschäft sorgt für eine hohe Schlagzahl. Im ersten Halbjahr ist der Umsatz um 14,4 Prozent auf 333 Millionen Euro gestiegen. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte trotz leicht erhöhter Abschreibungen um sieben Prozent auf 19,3 Millionen Euro.

Der mit 2,2 Milliarden Euro per Ende Juni ohnehin schon hohe Auftragsbestand ist nun nochmals gestiegen. Denn die Europäische Kommission hat bei OHB weitere vier Satelliten für das Europäische Navigationssystem Galileo im Wert von knapp 158 Millionen Euro bestellt. Richtig Schwung kam in die Aktie, als der aktivistische Investor Guy Wyser-Pratte im August eine Diskussion über die künftige Strategie des Bremer Familienunternehmens gefordert hatte. Börsianer hoffen, dass dadurch Werte gehoben werden. Welches Potenzial in den Aktien dieses Sektors steckt, zeigt die jüngste Übernahme des Raketenbauers Orbital ATK durch den Rüstungskonzern Northrop Grumman für 7,8 Milliarden Dollar.



Steico: Mit Eigenproduktion die Marge steigern



Nachdem im vergangenen Jahr die massive Abwertung des britischen Pfunds negativ auf die Bilanz von Steico durchschlug, ist der Hersteller von Dämmstoffen 2017 wieder zu seiner alten Ertragskraft zurückgekehrt. Gemessen an der Gesamtleistung legte die Marge auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) im zweiten Quartal von 9,9 auf 10,3 Prozent zu. Der Umsatz betrug in dem Dreimonatszeitraum 60,5 Millionen Euro - eine Steigerung von 11,4 Prozent. Dank der hohen Nachfrage konnte Steico seine Produktionsanlagen im ersten Halbjahr nahezu vollständig auslasten. Ruhen dürften die Maschinen auch in Zukunft nicht.

Der Vorstand geht nämlich von einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr aus, da anders als 2016 keine externen negativen Einflüsse zu erwarten sind. Umsatz und Ebit sollen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Mittel- bis langfristig ist vor allem bei der Profitabilität noch erhebliches Potenzial nach oben. Denn der Konzern erweitert seine Produktion nach und nach um eigene Anlagen zur Fertigung von Furnierschichtholz, wodurch er weniger Fremdprodukte zukaufen muss. Das erhöht die Wertschöpfungstiefe. Eine zweite Anlage wird 2018 ihren vollen Betrieb aufnehmen - für Margenfantasie ist also gesorgt. Wir heben das Kursziel leicht an.