Zudem seien die Margen von Diebold Nixdorf im Service-Geschäft unter Druck geraten, da für kommende Aufträge eine größere Technikermannschaft vorgehalten werde müsse. Mattes kündigte weitere Einsparungen an.

Ein Konzernsprecher bekräftigte Planungen vom Jahresbeginn, wonach im Gesamtkonzern weltweit bis 2020 rund 2000 Stellen gestrichen werden sollen. Davon würden auf Deutschland in den kommenden 2,5 Jahren rund 400 Stellen entfallen, ein Teil davon sei noch aus einem alten Restrukturierungsprogramm. Paderborn sei mit 1800 Mitarbeitern der größte Standort und werde sicher am stärksten betroffen sein, betonte der Sprecher. Bereits vor der Fusion mit dem US-Wettbewerber hatte die ehemals unter Wincor Nixdorf firmierende Firma ein Programm aufgelegt, das den Abbau von 1100 Stellen vorsah.

Im zweiten Quartal schrumpften im Gesamtkonzern die Erlöse um 12,1 Prozent auf umgerechnet knapp eine Milliarde Euro. Operativ verbuchte Diebold einen Verlust von 26,1 Millionen Euro nach einem Gewinn von knapp neun Millionen Euro vor Jahresfrist. Im Gesamtjahr peilt der Vorstand Erlöse zwischen vier und 4,1 Milliarden Euro an statt wie ursprünglich geplant 4,33 Milliarden Euro. Beim Ergebnis je Aktie werde ein Verlust zwischen 1,25 bis 1,43 Euro erwartet. Im zweiten Quartal lag das Minus bei 35 Cent je Aktie.

Die Amerikaner hatten die ehemals unter Wincor Nixdorf firmierende Gesellschaft im vergangenen Jahr übernommen. Sie halten inzwischen rund 75 Prozent an dem deutschen Traditionskonzern. Diebold und Wincor reagierten mit der Fusion auf den Umbruch in der Geldautomaten-Branche. In Ländern wie den USA oder Schweden spielt Bargeld eine immer geringere Rolle, so dass sich die Hersteller nach anderen Erlösquellen, etwa als Software- und Dienstleistungs-Anbieter, umsehen müssen.

rtr