von Manfred Ries

Vorab: Der Abwärtstrend im Kursverlauf der E.ON-Aktie besteht weiter! Und das sowohl im kurzfristigen als auch im längerfristigen Zeitfenster; daran hat auch das kräftige Plus des gestrigen Handelstages nichts genutzt. Für einen Ausbruch nach oben bedürfte es Notierungen von oberhalb 8,70 Euro. Dabei sah es gestern schon einmal besser aus mit einem Tageshoch bei 8,87 Euro. Letztlich gab der Kurs im weiteren Börsenverlauf wieder nach und schloss mit 8,65 Euro erneut unterhalb der abwärts verlaufenden Trendlinie. Gerade die gestrige Tageskerze mit ihrem "langen oberen Docht" verdeutlicht die schnelle Verkaufsbereitschaft der Anleger, die dem Frieden offenbar nicht trauen. Dabei markiert das obere Ende des "Dochtes" den Höchstkurs einer Handelsperiode; im Tageschart also einen Börsentag. Erschwerend kommt hinzu, dass sich bei 8,60 Euro ein Widerstand herausgebildet hat, der weiterhin gültig ist. Am Donnerstagmittag notiert die Aktie bei 8,44 Euro und damit 2,2 Prozent tiefer als am Vortag.

Ausgangssituation und Signal



Von allzu großer Euphorie kann bei E.ON - derzeit - also keine Rede sein. Der Ausbruch über den kurzfristigen Abwärtstrend, der Anfang November 2015 seinen Verlauf nahm, wäre eine erste Voraussetzung für eine potenzielle Trendwende im kurzfristigen Bereich. Doch selbst dann ist der Weg nach oben durch viele Widerstände gepflastert, namentlich bei 8,87 und 9,08 Euro. Andererseits jedoch hat sich bereits im Dezember im Bereich um 8 Euro eine Unterstützung ausgebildet. Dass das bisherige Monatstief vom Januar höher lag als das Monatstief vom Dezember ist positiv zu bewerten. Unterdessen verlangsamt sich der abwärts gerichtete Verlauf der 21-Tagelinie. Auch dies deutet grundsätzlich auf eine Kursstabilisierung nach einem Abwärtstrend hin. Die 21-Tagelinie gibt, kurzgesprochen, den durchschnittlichen Monatskurs an und gibt damit den Kursverlauf in geglätteter Form wider. Der Ausbruchsversuch von gestern ist gescheitert; nun steht ein neuerlicher Test der Unterstützung bei 8,40 Euro an. Angesichts der heutigen DAX-Schwäche muss auch bei E.ON mit einem weiteren Kursrückgang gerechnet werden, wobei die Unterstützung bei 8 Euro als erstes Kursziel zu benennen ist. Anleger, die eine kurzfristige Short-Spekulation eingehen, sollten erste Gewinne knapp oberhalb von 8 Euro absichern. Denn spätestens am 8er-Support dürften neue Kaufaufträge dem Kurs erneut auf die Beine helfen. Wer von einer kurzfristigen Korrekturbewegung in Richtung 8 Euro überzeugt ist, kann auf der Short-Seite knapp oberhalb von 8,87 Euro - dem Tageshoch vom Mittwoch - ein Stop-Losskurs ansetzen.

Tageschart





Wochenchart





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Produktidee





























Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist Bankkaufmann und studierte Volkswirtschaftslehre. Der Wirtschaftsjournalist arbeitete viele Jahre in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Bereits im Jahr 1999 analysierte er das erste Mal für Börse Online den Markt aus charttechnischer Sicht.

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