Ohne Währungseffekte und Beteiligungsverkäufe wäre das Ergebnis sogar über dem Vorjahreswert ausgefallen, schrieb Vorstandschef Johannes Teyssen den Aktionären. Er bekräftigte die Prognose, wonach der operative Gewinn im Gesamtjahr auf 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro fallen wird nach 9,3 Milliarden 2013.

Insgesamt habe sich das Geschäft stabilisiert, erklärte Teyssen. Unter dem Strich fuhr E.ON allerdings einen Verlust von 14 Millionen Euro ein, nachdem im Vorjahr dank Buchgewinnen noch ein positives Ergebnis von 2,6 Milliarden Euro in den Büchern gestanden hatte. In der Stromerzeugung konnte E.ON operativ zulegen. Der größte deutsche Versorger profitierte von der eingesparten Kernbrennstoffsteuer durch die geplante vorzeitige Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld.

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GESCHÄFTE IN BRASILIEN UND DER TÜRKEI SCHREIBEN VERLUSTE

In Russland brach das operative Ergebnis um etwa ein Fünftel auf 401 Millionen Euro ein. Neben der Rubelschwäche machen E.ON dort auch gestiegene Brennstoffkosten zu schaffen. In Rubel fiel das Ergebnis in Russland besser aus als im Vorjahreszeitraum. Teyssen hatte in den vergangenen Jahren das Geschäft mit der Stromerzeugung in dem Land deutlich ausgebaut. Gleiches gilt für die neuen Märkte Türkei und Brasilien, wo E.ON nach neun Monaten einen operativen Verlust von 62 Millionen Euro einfuhr - im Vorjahrszeitraum lag der Fehlbetrag allerdings noch bei 81 Millionen Euro.

Ungeachtet der Währungsschwäche setzt Teyssen weiter auf das Russlandgeschäft. Bis 2015 wird E.ON nach eigenen Angaben über zehn Milliarden Euro in den russischen Markt investiert haben - neben dem Aufbau des Stromversorgers E.ON Russia haben die Düsseldorfer über zwei Milliarden Euro für die Beteiligung am sibirischen Gasfeld Juschno Russkoje gezahlt und mehrere hundert Millionen Euro für den Anteil an der Ostsee-Pipeline, die Gas aus Sibirien nach Deutschland bringt. Russland hatte im vergangenen Jahr rund sieben Prozent zum operativen Gewinn des Konzerns beigetragen.

Reuters