Keine Entwarnung beim größten deutschen Energieversorger E.ON. Der Gewinn der Düsseldorfer war im ersten Halbjahr weiter rückläufig. Der Vorsteuergewinn (EBITDA) betrug fünf Milliarden Euro, der nachhaltige Konzernüberschuss 1,5 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 5,7 beziehungsweise 1,9 Milliarden Euro gewesen.

E.ON leidet unter den Folgen der Energiewende. Zum einen fallen die Einnahmen aus den abgeschalteten Atomkraftwerken weg. Zum anderen sind durch das zusätzliche Angebot von subventionierten Erneuerbaren Energie die Börsenpreise für Strom stark gefallen. Deshalb verdienen die Erzeuger mit ihren konventionellen Gas- und Kohlekraftwerke weniger Geld. Teilweise rentiert sich der Betrieb überhaupt nicht mehr. E.ON hatte deshalb bereits angekündigt in den kommenden Jahren zahlreiche konventionelle Kraftwerke stillzulegen.

Aufgrund der fehlenden Wachstumsaussichten in Deutschland wollte Konzernchef Johannes Teyssen verstärkt im Ausland wachsen - bislang mit mäßigem Erfolg. Vor allem Russland, Brasilien und die Türkei hatte Teyssen als auserkoren. In diesen Märkten brach der Vorsteuergewinn jedoch um mehr als ein Viertel ein.

Fazit: "E.ON hat sich in einem schwierigen Umfeld insgesamt recht ordentlich behauptet", resümierte Konzernchef Teyssen bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Optimismus klingt anders. Unsere Empfehlung bleibt deshalb weiter auf beobachten.