Die globale Bevölkerung altert. Damit ist ein Anstieg der Krebsneuerkrankungen verbunden. Diagnostiziert werden diese Krankheiten in der Regel durch eine Computertomografie oder eine sogenannte Positronen-Emissions-Tomografie, eine Untersuchungsmethode der Nuklearmedizin. Um den Krebsherd sichtbar zu machen, wird dem Patienten ein radioaktives Kontrastmittel injiziert, das unter anderem Eckert & Ziegler anbietet.

Außerdem produziert der weltweit tätige Konzern radioaktive Strahlenquellen für die Messtechnik und industrielle Prozesssteuerung sowie zur Bestrahlung von Tumoren. Darüber hinaus stellen die Berliner Synthesegeräte für die Nuklearmedizin her und bieten Lohnfertigung für Pharmaunternehmen an.

Im Geschäftsfeld Messen und Regeln erwirtschaftete Eckert & Ziegler im vergangenen Jahr 47 Prozent des Konzernumsatzes von 127 Millionen Euro und erzielte einen Gewinn je Aktie von 1,82 Euro. In der Sparte Strahlentherapie, die 23 Prozent zum Umsatz beiträgt, fiel allerdings ein Verlust von 0,46 Euro je Anteilschein an. Schuld waren die Abkühlung der Wirtschaft in Osteuropa, ein schwieriges Marktumfeld in Amerika und ein relativ schwaches Wachstum des Geschäfts mit radioaktiven Implantaten zur Behandlung von Prostatakrebs. In diesem Jahr dürfte das Segment allerdings ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen - dank Sparmaßnahmen und Zulassung eines Tumorbestrahlungsgeräts in den USA. Dort will der Konzern zudem Marktanteile bei der Prostatatherapie zurückerobern - auch davon verspricht sich der Vorstand positive Effekte.

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Ionengenerator im Kleinformat

Gleichzeitig will das Unternehmen mit Innovationen punkten. Im Dezember 2014 erhielt ein Generator zur Erzeugung radioaktiver Gallium-Ionen die Zulassung, der für die Positronen-Emissions-Tomografie benötigt wird.

Nuklearmedizinische Kliniken und Praxen dürften dieses Gerät künftig stark nachfragen. Denn der Generator ist lediglich so groß wie eine Thermoskanne und kostet deutlich weniger als Großgeräte, die sogenannten Zyklotrone. Mit der Entwicklung solcher Neuheiten schafft der Medizintechnikkonzern optimale Voraussetzungen für ein nachhaltiges Umsatzwachstum.

Des Weiteren erschließen die Berliner neue Märkte in Brasilien und Polen. Diese Strategie dürfte sich mittelfristig auszahlen, denn die Gesundheitsbranche in Brasilien wächst dynamisch. Im Herbst 2014 übernahm Eckert & Ziegler den führenden Anbieter von nuklearmedizinischen Komponenten in Südamerika. Aber auch in Polen sind die Wachstumschancen hervorragend - in Warschau produziert der Konzern seit etwa einem halben Jahr in großem Stil Radiopharmazeutika.

Alles in allem bietet das Unternehmen gute Perspektiven. Deshalb erwarten Analysten im Jahr 2015 einen Anstieg des Konzerngewinns je Aktie von 1,28 auf 1,65 Euro und im nächsten Jahr eine weitere Steigerung auf 1,91 Euro. Somit errechnet sich ein attraktives 2016er-KGV von 10,7.

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