16.30 Uhr - Nach dem Wahlsieg des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron ist der Franken am Montag zum Euro auf den tiefsten Stand seit über einem halben Jahr abgesackt. Ein Euro kostete zwischenzeitlich 1,0918 Franken und damit so viel wie seit Mitte Oktober vergangenen Jahres nicht mehr. Nach Einschätzung der Credit-Suisse-Experten könnte sich dieser Trend fortsetzen - wenn auch nur in geringem Ausmaß: "Auf kurze Sicht erwarten wir eine nur geringfügige Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar und dem Franken", erklärten sie.

16.00 Uhr - Die US-Notenbank reagiert erleichtert auf die Wahl Macrons. Dies sei ein positiveres Zeichen für die Integration in Europa, sagt die Chefin der Fed-Filiale in Cleveland, Loretta Mester. Eine übergroße Reaktion auf die Frankreich-Wahl hätte die US-Wirtschaft kurzfristig beeinträchtigen können, sagt Mester.

15.18 Uhr - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist skeptisch, was die von Macron vorgeschlagene Schaffung eines Euro-Finanzministers angeht. Nicht alle Euro-Staaten seien damit einverstanden, dass in Brüssel oder anderswo jemand festlege, wie nationale Haushalte zu gestalten seien. "Das wird ein sehr schwieriges Unterfangen", sagt Juncker in Berlin. Er sei im Prinzip für einen Euro-Haushalt, um asymmetrischen Schocks begegnen zu können. Er wolle sich aber noch nicht einer bestimmten Meinungsäußerung anschließen.

15.00 - Der Chef der italienischen "Fünf-Sterne"-Bewegung, Beppe Grillo, sieht in dem Erfolg Macrons eine Verlängerung der Existenz des Euro, dieser "unmöglichen Währung", wie er in seinem Blog schreibt. "Europa wird eine weitere Regierung haben, die von den Banken hervorgebracht wurde." Grillos Bewegung macht sich für die Abschaffung des Euro stark und führt in Umfragen. In Italien wird in einem Jahr gewählt.

13.26 Uhr - Die Bundesregierung will Frankreichs künftigen Präsidenten Emmanuel Macron bei seiner Agenda für mehr Wachstum und Beschäftigung tatkräftig unterstützen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt die von Macron favorisierten Anleihen, für die mehrere EU-Staaten haften, aber weiterhin ab. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte am Montag in Berlin, dass die ablehnende Haltung der Bundesregierung zu sogenannten Eurobonds weiterhin bestehe.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte nach dem Sieg Macrons über die Rechtspopulistin Marine Le Pen gesagt: "Wir sollten als Deutsche jetzt gemeinsam mit den Franzosen an einem deutsch-französischen Investitionsfonds arbeiten." Um über Details oder Summen zu sprechen, sei es aber noch zu früh, sagte Außenamtssprecher Martin Schäfer. Es dürfe zwar keine Zeit verloren werden, da Deutschland Frankreich als starken Partner in Europa brauche. Zunächst müsse Macron aber seine konkreten Vorschläge der französischen Öffentlichkeit präsentieren. Eine Sprecherin des Finanzministeriums betonte, beim Vorstoß für einen Investitionsfonds handele sich um eine "Initiative des Außenministers".

13.06 Uhr - Frankreich und Deutschland müssen nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel die EU in eine sichere Zukunft führen. Beide Länder seien "schicksalhaft verbunden", sagt Merkel. Macron habe einen mutigen pro-europäischen Wahlkampf geführt.

12.32 Uhr - Der Euro hat nur kurzzeitig von dem deutlichen Wahlsieg von Emmanuel Macron in Frankreich profitiert. In der Nacht zum Montag kletterte der Kurs zeitweise bis auf 1,1023 US-Dollar - fiel aber rasch wieder zurück. Am Montagmittag wurde der Euro mit 1,0943 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0961 (Donnerstag: 1,0927) Dollar festgesetzt.

Nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl vor zwei Wochen kam der Sieg des proeuropäischen Kandidaten Macron nicht mehr überraschend. So setzten nach einem kurzzeitigen Anstieg über die Marke von 1,10 Dollar Gewinnmitnahmen ein.

12.17 Uhr - Die Bundesregierung lehnt auch nach der Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten gemeinsame Anleihen der Euro-Länder ab. "Ich kann ihnen zu all dem nur sagen, dass die ablehnende Haltung der Bundesregierung zu Euro-Bonds weiterhin besteht", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Macron hatte sich im Wahlkampf für gemeinsame Anleihen starkgemacht. Dabei könnten schwächere Euro-Länder von der hohen Kreditwürdigkeit von Staaten wie Deutschland profitieren und bei den Zinskosten sparen.

12.15 Uhr - Der künftige französische Präsident Emmanuel Macron tritt sein Amt am kommenden Sonntag an. Das kündigte der scheidende Präsident François Hollande am Montag am Rande der Zeremonie zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Paris an, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Am Sonntag läuft Hollandes Amtszeit ab, es ist damit der letztmögliche Termin für die Übergabe.

12.10 Uhr - Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat den Ausgang der französischen Präsidentschaftswahl begrüßt. "Es ist ein ermutigendes Zeichen für Europa, dass sich mit Emmanuel Macron eine Stimme der Vernunft durchgesetzt hat", sagte er am Montag in Hamburg. "Nach Österreich und den Niederlanden sind die Rechtspopulisten zum dritten Mal mit dem Versuch gescheitert, ein hohes Staatsamt zu erringen - das ist ein großer Erfolg." Scholz ist Bevollmächtigter der Bundesrepublik für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit. "Ich habe die Hoffnung, dass sich mit Macron die ohnehin guten deutsch-französischen Beziehungen weiter vertiefen werden - und dass es uns gemeinsam gelingt, Europa stark zu machen."

12.02 Uhr - Spekulationen auf eine weitere Drosselung der EZB-Anleihekäufe haben die Kurse der südeuropäischen Papiere am Montag unter Druck gesetzt. Dies trieb im Gegenzug die Renditen der zehnjährigen Titel aus Italien, Spanien und Portugal auf 2,224 Prozent, 1,608 Prozent und 3,450 Prozent.

"Anleger besinnen sich jetzt wieder auf die Grundlagen", sagte Portfoliomanager Iain Stealy von der Vermögensverwaltung der US-Bank JPMorgan. "Sie beobachten Konjunktur und Inflation in der Euro-Zone und ihre möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik. Das Wirtschaftswachstum ist zu stark für monatliche Bondkäufe im Volumen von 60 Milliarden Euro und die Inflation - obwohl unter dem EZB-Ziel - nicht niedrig genug, um einen Einlagenzins von minus 0,4 Prozent zu rechtfertigen."

11.58 Uhr - EU-Ratspräsident Donald Tusk hofft auf gute Zusammenarbeit mit dem künftigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron. "Mit Ihnen als Präsident bin ich zuversichtlich, dass Frankreich weiterhin konstruktiv zur Bewältigung unserer gemeinsamen Herausforderungen und zum Erhalt unserer Einheit beitragen wird", schrieb Tusk in einem am Montag in Brüssel veröffentlichten Glückwunschbrief an Macron. "Frankreich ist unentbehrlich für Europa, wie es Europa für Frankreich ist."

11.52 Uhr - Die Polizei hat in der Wahlnacht nach eigenen Angaben 141 Personen nach Ausschreitungen in Paris festgenommen. Die Demonstranten protestierten sowohl gegen Macron auch gegen Le Pen. Die linksradikale Gewerkschaft CGT hat für Montag zu Demonstrationen in Paris gegen die wirtschaftsfreundliche Politik Macrons aufgerufen.

11.47 Uhr - Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat Emmanuel Macron zu seinem Sieg bei der französischen Präsidentenwahl gratuliert. "Ich vertraue darauf, dass wir bald dazu Gelegenheit haben werden, (...) unsere Vorstellungen über die Zukunft Europas zu diskutieren", schrieb der rechts-konservative Politiker in einem Brief an Macron, wie das Ministerpräsidenenamt am Montag in Budapest mitteilte. Orban hat sich in den letzten Jahren als scharfer Kritiker der EU profiliert und mit ihren Institutionen zahlreiche Konflikte ausgetragen

11.26 Uhr - Nach dem Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich werden die Rufe aus Deutschland nach einem Kurswechsel der Europäischen Zentralbank (EZB) lauter. "Es ist höchste Zeit, dass die EZB ein Ende der Niedrigzinspolitik einleitet", sagte der Präsident des Verbandes der Familienunternehmen, Lutz Goebel, am Montag. "Mit dem brandgefährlichen Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen bereitet die EZB die nächste Finanzblase vor, vor allem finanziert sie den Reformunwillen in Europa." Wenn die EZB jetzt die Kehrtwende einleite, würden die Franzosen die Notwendigkeit von Reformen nachvollziehen können. "Macron könnte den Schwarzen Peter der EZB zuschieben, die ja nicht um eine Wiederwahl bangen muss, und damit seinen innenpolitischen Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen", so Goebel.

Auch der CSU-Politiker Hans Michelbach fordert eine geldpolitische Wende: "Das ist schon lange überfällig", sagte der Unions-Obmann im Finanzausschuss des Bundestages. "Es ist meiner Meinung nach an der Zeit, das Signal für eine schrittweise Anpassung der EZB-Geldpolitik an die Wirtschafts- und Inflationsentwicklung zu senden und die Anleihenkäufe schrittweise zurückzuführen." Das würde das Vertrauen von Sparern und Märkten in die Geldpolitik stärken.

EZB-Direktor Yves Mersch plädiert für ein behutsames Vorgehen. "Jedwede Diskussion sollte natürlich in einer strukturierten, geordneten und angemessen umsichtigen Weise stattfinden", sagte das Mitglied des sechsköpfigen EZB-Führungsteams. Markterwartungen hinsichtlich Deflationsrisiken und weiterer Zinssenkungen hätten nachgelassen. "Und der Fokus beginnt sich in Richtung einer Normalisierung der Geldpolitik in der Zukunft zu verändern."

Experten wie Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnen aber nicht mit einem raschen Kurswechsel. "Die Währungsunion kommt auch bei einem französischen Präsidenten Macron nicht zur Ruhe. Deshalb werden die Vertreter der hoch verschuldeten Länder im EZB-Rat weiter auf eine lockere Geldpolitik drängen." Krämer rechnet trotz der Wahl Macrons nicht damit, dass die EZB ihre Leitzinsen bereits in diesem oder im nächsten Jahr erhöht.

10.56 Uhr - Gewinnmitnahmen beenden den Höhenflug an den europäischen Aktienmärkten nach dem Wahlsieg Macrons. Das gleiche gilt für den Euro, der seit dem Sieg Macrons in der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen um rund drei Prozent zugelegt hatte.

10.40 Uhr - Die Ratingagentur Moody's beurteilt den wirtschaftspolitischen Kurs Macrons als gut für die Bonität Frankreichs. Ob Macron seine Pläne umsetzen könne, hänge allerdings von der Parlamentswahl im Juni ab.

10.33 Uhr - Die Wahl des Europa-Befürworters Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten haben Anleger am Montag für Gewinnmitnahmen bei Finanzwerten genutzt. Der Index für die Banken der Euro-Zone fiel um 0,5 Prozent, nachdem er zur Eröffnung zunächst auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 140,92 Punkten gestiegen war. Die Titel der französischen Institute BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale (SocGen) verloren bis zu 1,9 Prozent.

"Es war zwar schon viel eingepreist, dennoch beurteilen wir die mittelfristigen Perspektiven weiterhin positiv", sagte Investment-Manager Jaisal Pastakia vom Vermögensverwalter Heartwood. Die Aussicht auf Wirtschaftsreformen in Frankreich könnte weitere ausländische Investoren dazu ermutigen, in Europa zu investieren. "Natürlich bleibt die Frage, was Macron langfristig erreichen kann." Das hänge davon ab, wie stark seine Bewegung En Marche bei Parlamentswahlen im Juni abschneide.

Nach Macrons Sieg in der ersten Wahlrunde Ende April hatten die europäischen Banken um knapp zwölf Prozent zugelegt - etwa doppelt so stark wie Dax und EuroStoxx50.

10.08 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin bietet Macron eine konstruktive Zusammenarbeit an. Die Franzosen hätten Macron die Führung des Landes in einer schwierigen Zeit für Europa und die gesamte Weltgemeinschaft anvertraut, schreibt Putin in einem Telegramm an den künftigen französischen Präsidenten. "Unter diesen Umständen ist es besonders wichtig, dass gegenseitige Misstrauen zu überwinden und die Kräfte zu bündeln, um weltweite Sicherheit und Stabilität zu sichern."

09.45 Uhr - Die Tür für Reformen in Frankreich steht nach Einschätzung der VP Bank weit offen. "Der neue Präsident ist aufgefordert, für frischen Wind im angestaubt wirkenden Élysée-Palast zu sorgen", schreibt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, in einem am Montag veröffentlichten Kommentar. Die Voraussetzungen hierfür seien günstig. "Macron und seine Bewegung 'En Marche' können vermutlich auch bei den bevorstehenden Parlamentswahlen punkten", schreibt Gitzel. Falls Macron die Chance allerdings nicht nutze, dürfte Le Pen im Jahr 2022 beste Chancen auf den Präsidentschaftssitz haben

09.24 Uhr - Macron wird in den Brexit-Verhandlungen nach den Worten seines Wirtschaftsberaters Jean Pisani-Ferry eine harte Position vertreten. Der künftige Präsident werde Großbritannien aber nicht bestrafen wollen, niemand habe ein Interesse an einem harten Brexit.

09.21 Uhr - Nach dem Wahlsieg des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron ist der Franken in der Nacht auf Montag zum Euro auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten abgesackt. Ein Euro kostete zwischenzeitlich 1,0889 Franken und damit so viel wie seit Anfang Dezember nicht mehr.

09.19 Uhr - Der Frankfurter Leitindex stieg um bis zu 0,4 Prozent auf ein frisches Allzeithoch von 12.762 Zählern. Dann machten sich aber schnell Gewinnmitnahmen breit, und der Dax trat auf der Stelle.

09.06 Uhr - Nach dem Sieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentenwahl dürfte die Erleichterung nach Einschätzung von Ökonom Stefan Bielmeier nur kurz anhalten. "Gelingt Europa nicht eine wirtschaftliche Erholung, von der ein Großteil der Gesellschaft profitiert, könnten die kommenden Wahlen schon einen anderen Ausgang nehmen", warnte der DZ-Bank-Chefvolkswirt. "Sowohl die gemäßigten politischen Kräfte in Frankreich als auch die europäische Idee haben zwar eine weitere Chance erhalten". Das Vertrauen und die Geduld der Bürger seien aber offensichtlich nicht grenzenlos. "Die politischen Risiken sind nur aufgeschoben, nicht aufgehoben."

08.25 Uhr - Commerzbank -Chef Jörg Krämer hat nach dem Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich vor übertriebenen Hoffnungen gewarnt. Zwar sei eine existenzgefährdende Krise für die Währungsunion abgewendet. "Aber nach der Wahl ist vor der Wahl", sagte Krämer am Montag. Bei den Parlamentswahlen im Juni dürfte Macron schwerlich eine absolute Mehrheit erringen, "was zusammen mit seinem zögerlichen Programm gegen eine beherzte Reformpolitik in Frankreich spricht." Zudem stünden spätestens im Mai 2018 Parlamentswahlen in Italien an, wo das Lager der Links- und Rechtspopulisten ähnlich stark sei wie in Frankreich. "Der Euroraum kommt nicht zur Ruhe, die EZB dürfte nicht bereits in diesem oder im nächsten Jahr ihre Leitzinsen erhöhen."



08.16 Uhr - Der Sieg von Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentenwahlen hat aus Sicht von Ifo-Chef Clemens Fuest die Gefahr einer tiefen politischen und ökonomischen Krise für Frankreich und die EU abgewendet. Wenn es Macron gelinge das Land zu reformieren, werde ganz Europa davon profitieren, sagte der Ökonom. "Für Deutschland wird Macron ein herausfordernder, aber konstruktiver Partner sein." Der 39-jährigen Ex-Wirtschaftsministers hatte vorgeschlagen, die Eurozone solle einen eigenen Haushalt, ein Parlament und einen Finanzminister bekommen. "Es ist wichtig, dass Deutschland eigene Konzepte zur Weiterentwicklung der Eurozone entwickelt, um für die anstehenden Gespräche vorbereitet zu sein", forderte Fuest.

07.26 Uhr - Am deutschen Aktienmarkt dürfte die gute Stimmung nach dem überraschend deutlichen Sieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl erst einmal anhalten.

Der Broker IG taxierte den Dax zuletzt auf 12 823 Punkte und damit 0,83 Prozent höher als zum Xetra-Schluss am Freitag. Sollte der Dax mit diesem Niveau in den Handel starten, würde er ein weiteres Rekordhoch erklimmen.

Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich vor zwei Wochen hatte der deutsche Leitindex den Höchstwert immer weiter nach oben geschraubt - zuletzt am Freitag bis auf 12 718,66 Punkte.

In den vergangenen neun Handelstagen gewann der Dax dabei fast 700 Punkte oder knapp sechs Prozent - seit Ende 2016 summieren sich die Gewinne auf knapp elf Prozent.

Einige Experten sehen nun vor allem auch angesichts der nach wie vor hohen politischen Unsicherheiten die Zeit für eine Konsolidierung gekommen.

22.09 Uhr - Macron will schon bald zu einem Treffen mit Kanzlerin Merkel nach Berlin reisen. Das habe er Merkel in einem Telefonat gesagt, verlautet aus dem Umfeld Macrons.

21.28 Uhr - Die linke französische Gewerkschaft CGT ruft zum Amtsantritt Macrons für den 8. Mai zu einer Demonstration auf.

21.23 Uhr - US-Präsident Trump gratuliert Macron zu "großen Wahlsieg". Er freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm, twittert der Präsident.

21.09 Uhr - Der Euro ist nach dem klaren Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich erstmals seit einem halben Jahr über die Marke von 1,10 Dollar gestiegen. Im asiatischen Handel kletterte der Kurs am Sonntagabend auf 1,1011 Dollar, nachdem der Euro am Freitag noch mit 1,09995 aus dem Handel gegangen war. Das ist der höchste Wert seit dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl im November 2016.

21.05 Uhr - Macron erklärt, er unterschätze nicht die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Er sei sich der Wut, der Zweifel und der Furcht bewusst, die die Franzosen ausgedrückt hätten. Er werde seine ganze Kraft dazu verwenden, sich des Vertrauens der Franzosen würdig zu zeigen.

21.01 Uhr - Der Euro springt im frühen Handel in den asiatischen Märkten auf ein Sechs-Monats-Hoch von 1,1011 Dollar.

20.52 Uhr - Die Linke plädiert nach der N



iederlage der Rechtspopulistin Marin Le Pen bei der Präsidentenwahl in Frankreich für das Antreten einer "geeinten" Linken bei der Parlamentswahl im Juni. "Es ist gut, dass die rechte, nationalistische Kandidatin Marine Le Pen in der Stichwahl gescheitert ist", erklärten die Vorsitzenden der Linke-Fraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch, am Sonntag. "Die vielen Wähler für Le Pen sind jedoch ein weiteres Alarmzeichen für Europa."

Eine auch von der Bundesregierung vertretene "Politik des unsozialen Weiter-So" zerstöre Europa. "Auch der von Macron geplante Sozialabbau und weitere Angriffe auf Arbeitnehmerrechte würden Le Pen in Zukunft noch stärker machen", erklärten Bartsch und Wagenknecht. "Deshalb kommt es darauf an, dass eine geeinte Linke bei den kommenden Parlamentswahlen in Frankreich antritt" und auf den fast 20 Prozent des Links-Kandidaten Jean-Luc Mélenchon im ersten Durchgang der Präsidentenwahl aufbaut. Mélenchon hatte den Kandidaten der regierenden Sozialisten, Benoît Hamon, klar distanziert.

20.50 Uhr - Die Gewerkschaft CFDT gratuliert Macron zum Wahlsieg. Sie betont jedoch, das Wahlergebnis für den Front National sei zu hoch ausgefallen. Für die extreme Linke teilt Melenchon mit, der Sieg Macrons sei ein Votum gegen Le Pen, nicht für Macrons Politik.

20.47 Uhr - Bei der AfD hat die Wahl des Mitte-Links-Kandidaten Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten keine Begeisterung ausgelöst. Auf die Frage, ob er sich einen Sieg der rechtspopulistischen Kandidatin Marine Le Pen gewünscht hätte, sagte Partei-Vize Alexander Gauland am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur: "Ich mische mich da nicht ein. Ich bin aber dafür, dass wir in Brüssel mit Le Pen zusammenarbeiten."



Der Abgeordnete Marcus Pretzell und AfD-Landesvorsitzende in Nordrhein-Westfalen, gehört der Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) im Europäischen Parlament an. Le Pen ist eine von zwei Vorsitzenden der Fraktion.

Auch AfD-Vorstandsmitglied Paul Hampel wollte zu dem französischen Wahlergebnis nicht Stellung beziehen. Er sagte, ihm gehe es bei Macron so wie bei der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten: "ich kann ihn politisch noch nicht einschätzen". Die Gemeinsamkeiten zwischen der AfD und Le Pens Partei Front National seien "gar nicht so groß, wie von vielen angenommen wird"

20.42 Uhr - Die wichtigste Pariser Moschee erklärt, die Wahl Macrons sei ein Zeichen für eine Versöhnung zwischen den Religionen in Frankreich. Der Sieg lasse hoffen, dass französische Muslime in Harmonie und Respekt leben könnten.



20.41 Uhr - Kanzleramtsminister Pater Altmaier (CDU) hat sich erfreut über den Wahlsieg des Pro-Europäers Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich gezeigt. "Es lebe Frankreich! Es lebe Europa!", schrieb Altmaier am Sonntagabend auf Französisch im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Wahlausgang sei ein starkes Signal für die deutsch-französische Freundschaft.

20.39 Uhr - Marine Le Pen kündigt nach ihrer Wahlniederlage die Erneuerung des rechtsextremen Front National an. "Ich werde vorschlagen, diesen umfassenden Umbau unserer Bewegung zu beginnen, um sie zu einer neuen poitischen Kraft zu machen."

20.33 Uhr - Der Chef des französischen Wirtschaftsverbandes Gattaz twittert, er hoffe, dass die Wahl Macrons die Wende zu einer wirklichen Erneuerung des Landes markiere.

20.31 Uhr - Macron erklärt, eine neue Seite in der französischen Geschichte sei aufgeschlagen worden. Hoffnung und Vertrauen seien wiedergefunden.

20.26 Uhr - Der ehemalige sozialistische Ministerpräsident Valls ruft dazu auf, eine breite parlamentarische Mehrheit um Macron zu bilden.

20.24 Uhr - Die Spitzen der EU gratulieren Macron. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schreibt via Twitter auf Französisch, die Franzosen hätten sich für eine europäische Zukunft entschieden, und für ein "stärkeres und gerechteres Europa". Ratspräsident Donald Tusk äußert sich ebenfalls via Twitter: "Glückwunsch an das französische Volk, dafür dass es Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gewählt hat anstatt die Tyrannei der Fake News".


20.23 Uhr - Der EVP-Chef im Europa-Parlament, Manfred Weber, sieht im französischen Votum ein Bekenntnis zu Europa: "Es war eine Wahl pro Europa, pro Reformen und pro Zukunft. Ich gratuliere dem neuen Präsidenten." <

20.19 Uhr - Der konservative Abgeordnete Le Maire fordert Macron auf, das Land zu einen. Macron müsse auch für jene arbeiten, die ihn nicht gewählt hätten.

20.15 Uhr - Die britische Premierministerin May gratuliert Macron "herzlich" zu Wahlsieg, teilt ein Regierungssprecher in London mit.

20.14 Uhr - Die rechtsextreme Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen hat ihrem Kontrahenten Emmanuel Macron zum Wahlsieg gratuliert. Frankreich habe am Sonntag für Kontinuität gestimmt, erklärte Le Pen am Abend. Das Land sei gespalten zwischen Patrioten und Globalisierern. Ihr Abschneiden als Kandidatin des Front National sei historisch, ihre Partei sei nun die wichtigste Oppositionskraft in Frankreich.

20.11 Uhr - Die Kandidatin des Front National, Marine Le Pen, räumt ihre Niederlage ein. Sie kündigt an, der Front National werde die stärkste Oppositionskraft gegen Macron.

20.10 Uhr - Regierungssprecher Steffen Seibert hat Emmanuel Macron zum Sieg bei der französischen Präsidentschaftswahl gratuliert. "Herzlichen Glückwunsch, Emmanuel Macron", schrieb Seibert am Sonntagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Ihr Sieg ist ein Sieg für ein starkes geeintes Europa und für die deutsch-französische Freundschaft."



20.08 Uhr - Frankreichs Wähler haben nach Ansicht von CDU-Generalsekretär Peter Tauber Populisten eine Absage erteilt. Das Wahljahr 2017 zeige bisher, dass Menschen nicht Marktschreiern und Angstmachern vertrauten.

20.01 Uhr - Emmanuel Macron hat die Präsidentenwahl in Frankreich Prognosen zufolge gewonnen. Demnach stimmten in der Stichwahl am Sonntag 66,1 Prozent für den partei-unabhängigen Linksliberalen. Die Kandidatin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, erhielt demnach 33,9 Prozent.

19.55 Uhr - Belgischen Medien zufolge hat Macron die Präsidentenwahl gewonnen. Die Zeitung "La Libre" beruft sich dabei auf eine Projektion des Ipsos-Institus, die auf ersten Ergebnissen beruhe.

19.53 Uhr - Ein Medienbericht über einen mutmaßlich klaren Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich hat dem Euro am Sonntag merklich Auftrieb gegeben. Reuters-Daten zufolge dürfte den Kurs der Gemeinschaftswährung erstmals seit der US-Präsidentenwahl im November 2016 über die Marke von 1,10 Dollar klettern. Erste Indikatoren signalisieren einen Kurs von 1,1040 Dollar, nachdem der Euro am Freitag noch mit 1,09995 aus dem Handel gegangen war.

18.10 Uhr - Französische Meinungsforscher rechnen mit einer vergleichsweise niedrigen Wahlbeteiligung bei der Stichwahl um das Präsidentenamt. Das Institut Ipsos erwartet bis zur Schließung der letzten Wahllokale um 20.00 Uhr eine Beteiligung von 74 Prozent, das Institut Harris Interactive geht in seiner Prognose vom Sonntagnachmittag sogar nur von 73 Prozent aus. Beides wäre die niedrigste Beteiligung an einer Präsidenten-Stichwahl in Frankreich seit 1969, als nur 64,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatten 77,8 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt.

18.02 Uhr - Nach der Veröffentlichung interner Dokumente des Wahlkampfteams von Frankreichs Präsidentschaftsfavoriten Emmanuel Macron ermittelt die Pariser Staatsanwaltschaft. Die Behörde leitete Vorermittlungen wegen betrügerischen Zugriffs auf ein Datenverarbeitungssystem und Verletzung des Briefgeheimnisses ein, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete.

17.53 Uhr - Der Pro-Europäer Emmanuel Macron liegt bei der französischen Präsidentenwahl laut Umfragen klar vorn. Belgischen Medienberichten zufolge sehen mehrere Meinungsforschungsinstitute den Mitte-Links-Kandidaten mit mehr als 60 Prozent in Führung. Er würde damit deutlich vor der Rechtspopulistin Marine Le Pen liegen, meldeten die Brüsseler Zeitung "Le Soir" und der belgische Rundfunksender RTBF am Sonntagnachmittag.

Es handele sich um Umfragen vom Wahltag, aber nicht um Hochrechnungen. Wie und von welchem Institut die Befragungen durchgeführt wurden und wie viele Menschen daran teilnahmen, schrieb "Le Soir" nicht. Der Sender RTBF zitierte eine Prognose, wonach Macron 62 bis 64 Prozent erreichen könnte.

Der für seine Bewegung "En Marche!" antretende Macron galt schon vor dem Endduell als klarer Favorit der europaweit mit großer Spannung verfolgten Wahl. Er wäre mit 39 Jahren der jüngste französische Präsident aller Zeiten.

17.00 Uhr - Die Wahlbeteiligung liegt bis 17.00 Uhr mit 65,3 Prozent deutlich unter der 2012. Damals hätten knapp 72 Prozent bis zu diesem Zeitpunkt ihre Stimme abgegeben, teilt das Innenministerium mit.

16.17 Uhr - Die belgische Zeitung "Le Soir" meldet, dass Macron über 60 Prozent der Stimmen erhält. Die Zeitung beruft sich auf drei nicht benannte Umfragen vom Wahltag.

13.59 Uhr - Die Polizei räumt vorübergehend einen Saal im Louvre und den Vorplatz des weltberühmten Museums, wo Emmanuel Macron am Abend zu seinen Anhängern sprechen will. Es sei eine verdächtige Tasche gefunden worden. Daraufhin sei eine Sicherheitsüberprüfung vorgenommen worden, teilen die Polizei und das Wahlkampfteam Macrons mit.

12.00 Uhr - Die Wahlbeteiligung liegt bis zum Mittag bei 28,23 Prozent und ist damit geringer als bei der Stichwahl vor fünf Jahren. Das geht aus Zahlen des Innenministeriums hervor. Im Vergleich mit der erste Runde der Wahl vor zwei Wochen liegt sie aber in etwa gleichauf.

08.00 Uhr - Die Wahllokale öffnen. Rund 47 Millionen Franzosen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die letzten Wahllokale schließen um 20.00 Uhr. Direkt danach werden in Frankreich erste Prognosen erwartet.

rtr/dpa-AFX