GfK -Interimschef Gerhard Hausruckinger erklärte in einer Telefonkonferenz, sein Haus wolle von der Erfahrung von KKR profitieren. Die Amerikaner hatten sich früher bereits am GfK-Rivalen Nielsen beteiligt und ihn an die Börse gebracht. Außerdem berief sich Hausruckinger auf die KKR-Rolle beim Medienkonzern ProSiebenSat.1, dem der Finanzinvestor erfolgreich auf dem Weg in die Digitalisierung geholfen habe. Geld können sich die Franken von KKR direkt vorerst nicht erhoffen. Es gebe bislang keine Vereinbarungen über Investitionen oder eine Kapitalerhöhung, sagte Hausruckinger. Es sei allerdings denkbar, dass bei einem entsprechenden Erfolg des Angebots die GfK von der Börse genommen werde, sagte er. Die Suche nach einem neuen Vorstandschef nach dem Abgang von Matthias Hartmann im Sommer gehe weiter.

Die Mitglieder des Vorstands der GfK wollen ihre persönlich gehaltenen Aktien den Amerikanern andienen. Der Eigentümerverein der GfK, in dem viele deutsche Konsumgüterhersteller und Finanzfirmen zusammengeschlossen sind, habe mit KKR eine Gesellschaftervereinbarung verhandelt. Hausruckinger begrüßte die Lösung. "Der Vorstand hat den Einstieg eines erfahrenen und finanzstarken Partners befürwortet, deswegen freuen wir uns über die aktuelle Entwicklung", erklärte er. "Mit der Investorenvereinbarung haben wir unsere Unternehmensziele mit dem geplanten neuen Aktionär abgestimmt."

Die GfK kämpfte zuletzt mit wiederholt verfehlten Prognosen und ausbleibenden Wachstum. In der Folge kam es zu Managementwechseln und Querelen mit dem Eigentümerverein. Eine Sprecherin des Vereins erklärte, die Investorensuche sei eine gemeinsame Initative der Gesellschafter und der GfK-Führung gewesen.