Schlechtes Wetter und schwache Währungen haben dem Baustoffkonzern HeidelbergCement im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Im ersten Jahr, in dem die übernommene Italcementi vollständig eingerechnet ist, konnten die Kurpfälzer den Vorsteuergewinn aber trotz eines leichten Umsatzrückgangs um sechs Prozent auf 2,07 Milliarden Euro steigern, blieb aber hinter den Erwartungen.

Zum Abschneiden hätten neben einem höheren Absatz von Zement, Beton oder Asphalt niedrigere Brenn- und Treibstoffkosten beigetragen, erklärte HeidelCement am Dienstag.

Im vierten Quartal trübten schlechteres Wetter in Deutschland und Nordamerika sowie schwache Märkte in Asien und Nordafrika das Geschäft von HeidelbergCement. Von Oktober bis Dezember erzielte der Dax-Konzern ein operatives Ergebnis von 507 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis und um Währungseffekte bereinigt war das ein Rückgang um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf der Währungsseite belastete unter anderem der Kursrückgang des britischen Pfundes seit dem Votum zum Austritt des Landes aus der EU die Bilanz. Der Umsatz im Gesamtjahr lag mit 17,1 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahresstand.

HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele zeigte sich angesichts eines erwarteten Wachstums der Weltwirtschaft um mehr als drei Prozent zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr. In Schwellenländern und Nordamerika wird mit einem Anziehen der Konjunktur gerechnet. "Wir werden auch 2017 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA profitieren", betonte Scheifele. Er hatte kurz nach der Wahl des US-Präsidenten Donald Trump erklärt, der Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko, mit der Trump Einwanderer aus dem Nachbarland fernhalten will, bedeute Absatzchancen für HeidelbergCement. Höhere Energiepreise und steigende Inflation könnten unterdessen belasten. Scheifele will mit weiteren Kostensenkungen und Preiserhöhungen gegenwirken.