Kurz vor dem Aufstieg in den MDAX schockt der Automobilzulieferer mit einer ungewöhnlichen Gewinnwarnung: Ein chinesischer Zulieferer von Hella hat seine Lieferungen eingestellt, die Westfalen müssen deshalb ihre Nachschubwege neu organisieren.

Das hat Folgen: Das operative Ergebnis (Ebit) wird laut Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr um bis zu 50 Millionen Euro belastet. Für das Geschäftsjahr 2015/16 rechnet der Vorstand jetzt vor Zinsen und Steuern mit einem Gewinnrückgang. Offenbar hatten die Chinesen ungewöhnliche finanzielle Forderungen gestellt, denen Hella nicht nachgekommen war, hieß es. Analysten kritisierten, dass sich Hella in diesem Fall nur auf einen Zulieferer verlassen habe.

Laut Konzernchef Rolf Breidenbach hat die Sache auf die eigenen Kunden nur geringe Auswirkungen. Ohne den Sondereffekt lief das Quartal von Juni bis August gut: "Der Umsatz war besser als von uns erwartet, die Marge etwas schlechter. Belastet haben Anlaufkosten für neue Produkte. Das sind Investitionen, die sich mittelfristig auszahlen dürften", urteilt Björn Voss von Warburg Research. Die Gewinnwarnung kratzt am Image, das Kerngeschäft aber scheint intakt. Nahenden Stopp beachten.

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