Auch wenn Hudson’s Bay bisher recht gut durch die Krise im Handelssektor gekommen ist, beginnt sich die verhaltene Nachfrage in den Zahlen widerzuspiegeln. Um Kosten anzupassen, startet das Unternehmen ein Kostensenkungsprogramm. Zudem wurde bei vergleichbaren Firmen nach einem Fusionspartner gesucht. "Eine Fusion mit Warenhäusern wie etwa Macy’s ist keine Lösung, um dem schwindenden Aktienwert Einhalt zu gebieten", meint Jonathan Litt. Der Aktivist ist ein Spezialist für unterbewertete Liegenschaften. Und um solche scheint es sich hier zu handeln. "Wir glauben, dass der Weg zur Maximierung des Potenzials der Gesellschaft nicht über die Handelsmarken, sondern über die Liegenschaften geht", sagt Litt. Und von diesen verborgenen Reserven will er profitieren. Seine Investmentfirma Land & Buildings hält 4,3 Prozent der Aktien.

Dreimal so viel Substanz



Auf den ersten Blick ist Hudson’s Bay ein Händler, der in den vergangenen Jahren durch Übernahmen gewachsen ist. Anders jedoch als der Großteil vergleichbarer Firmen ist der Konzern in den meisten Fällen Besitzer der Liegenschaften. "Das ist eins der Juwelen, die ein Immobilieninvestor nur selten im Leben findet", schwärmt Litt. In der Tat scheinen die Reserven erheblich zu sein.

Da wäre zum Beispiel Saks Fifth Avenue in New York. Allein diese Liegenschaft über einen ganzen Block wird nach Abzug der Schulden mit 2,9 Milliarden kanadischen Dollar bewertet. Das ist gut ein Drittel mehr als der aktuelle Börsenwert. Dazu kommen noch Immobilien, die in REITs eingebracht sind, welche Hudson’s Bay aber verkaufen kann. In der Summe ermittelt die Firma einen Wert der Liegenschaften von 6,4 Milliarden kanadischen Dollar. Umgerechnet auf die Aktie ergibt das 23 Euro - fast das Dreifache des aktuellen Kurses. Litt meint, es sei an der Zeit, die Reserven zu heben.

Es stelle sich auch die Frage, ob die Nutzung als Warenhaus die beste Lösung sei. Weil im Verwaltungsrat erfahrene Immobilieninvestoren sitzen, ist Litt optimistisch, dass der nächste Schritt - nach den Kostensenkungsmaßnahmen - eine Neuausrichtung des Portfolios sein könnte. Der Abstand zwischen Substanz und Aktienkurs könnte indes auch über ein Going Private verringert werden. Die Aktie ist in Deutschland nicht liquide, Aufträge müssen limitiert werden.