von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal



Erst vor drei Handelstagen zeigte Infineon ein schönes Kaufsignal, als der zähe Widerstand um 12 Euro überwunden wurde. Die dort seit Jahresanfang verstärkt auftretenden Verkäufe sind Geschichte, was positiv zu werten ist. Doch das nächste Kursziel im Bereich der 14er-Marke wurde in Rekordzeit erreicht. Anleger müssen nun flexibel sein, denn entscheidend ist nicht, wie lange eine Aktie gehalten wird, sondern wie schnell die nächste Zielmarke in Reichweite kommt. Geschieht das in wenigen Tagen anstatt der sonst üblichen Wochen bis Monate, sollte schnell reagiert werden. Wer auf den Monatschart schaut, der den Kursverlauf seit Beginn des Jahrtausends zeigt, weiß warum: Der Kurs ist am massiven Widerstand um 14,18 Euro angekommen. Gleichzeitig ist der obere Rand des Aufwärtstrendkanals (blau) erreicht, der im Wochenchart gut erkennbar ist. Dazu ist die Aktie nach der jüngsten Rally massiv heiß gelaufen - der Abstand zum langfristigen Aufwärtstrend, symbolisiert durch die 200-Tage-Linie (violett) beträgt bereits 28 Prozent, das ist selbst für die schwankungsintensive Infineon-Aktie ein seltener Rekordstand (violetter Indikator unter dem Wochenchart).

Empfehlung



Anleger dürfen nicht zu gierig werden, und sollten besser in andere Papiere mit mehr Potenzial umschichten. Wer an seinen Infineon-Depotbeständen festhalten will, kann zumindest über eine Absicherung durch eine kurzfristige Short-Spekulation nachdenken. Das am Ende der Analyse empfohlene Zertifikat ist auch für Trader geeignet, die auf eine immer wahrscheinlicher werdende Gegenbewegung der stark überkauften Aktie nach unten setzen wollen. Geeignet ist beispielsweise der Turbo Put der Citi, der Kursbewegungen um mehr als das Sechsfache verstärkt und bei einem Aktienkurs um 16,20 Euro wertlos verfällt. Um so weit zu steigen müsste Infineon um mehr als 45 Prozent vom 200-Tage-Durchschnitt nach oben abweichen, was in den letzten fünf Jahren nie und davor nur äußerst selten geschehen ist. Vorsichtige Anleger können einen engeren Stopp über den nun erreichten Widerständen setzen, beispielsweise bei 14,60 Euro. Damit ist ein kurzzeitiger Ausbruch bis zu drei Prozent über diese Hürden möglich, wozu es bei dieser volatilen Aktie intraday kommen kann. Als Zielkurs für eine erste Korrektur bietet sich der Bereich um 13,10 Euro an, der die Mitte zwischen der jüngst durchbrochenen 12er-Barriere und der nun erreichten Schranke um 14 / 14,20 Euro darstellt.

Tageschart





Wochenchart





Monatschart





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Produktidee

























Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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