Infineon steckte auch wegen eines aktuell schwächer gesehenen Euros und einer guten Auftragslage die Ziele für das laufende zweite Geschäftsquartal sowie das Gesamtjahr 2016/17 höher. Im Geschäftsjahr soll der Umsatz nun gegenüber dem Vorjahr um 8 bis 11 Prozent wachsen. Bisher standen 4 bis 8 Prozent im Plan. Die Marge für das Segmentergebnis wird voraussichtlich 17 Prozent statt wie bisher geplant 16 Prozent erreichen. Da Chips auf auf dem Weltmarkt zumeist in US-Dollar abgerechnet werden, sorgt ein schwächerer Euro bei der Umrechnung für mehr Umsatz in der Gemeinschaftswährung.

'DEUTLICH POSITIVE ÜBERRASCHUNG'



Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel sprach von einer "deutlich positiven Überraschung". Vor allem die Margenprognose einen Prozentpunkt über dem alten Unternehmensziel und der Markterwartung sorge für neue Fantasie. Mit dem Sprung auf ein neues Hoch seit rund 15 Jahren wirke zudem das Chartbild einladend.

Die Anfang Februar ins Stocken geratene Kursrally erhielt denn auch frischen Schwung. Infineon profitiert schon länger von der zunehmenden Technologisierung von Autos, etwa mit Chips für Fahrerassistenzsysteme oder für die zunehmende Vernetzung. Seit ihrem Zwischentief im Februar 2016 hat der Aktienkurs nun mehr als 80 Prozent zugelegt. Seit dem Tiefstand 2009 im Zuge der schweren Weltfinanzkrise summiert sich das Plus auf fast 4800 Prozent.

GUTE BRANCHENSTIMMUNG



Neben der guten Geschäftsentwicklung hatte in den vergangenen Monaten auch allgemeine Übernahmefantasie in der Halbleiterbranche für gute Laune bei den Investoren gesorgt. Vor diesem Hintergrund spekulieren Investoren auch immer wieder auf eine Übernahme des deutschen Konzerns, der an der Börse mittlerweile fast 21 Milliarden Euro wert ist.

dpa-AFX