Infineon hat keine guten Nachrichten für seine Anleger. Das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS), der Genehmigungsausschuss der US-Regierung, sieht in der geplanten Übernahme des amerikanischen Chipherstellers Wolfspeed durch Infineon ein Risiko für die nationale Sicherheit der USA. Dies teilte die Behörde beiden Unternehmen in der Nacht überraschend mit. Worin die angebliche Gefahr besteht, ließ CFIUS allerdings offen.

Ursprünglich wollte Infineon den 850 Millionen Dollar schweren Zukauf noch im laufenden Quartal abschließen. Verkäufer ist der LED-Hersteller Cree. Dass es dabei noch zu Problemen kommt, galt als äußerst unwahrscheinlich. "Es scheint so, als ob die Akquisition nicht zustande kommen wird", schreibt Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Dies sei ein Rückschlag für Infineon.

Auch aus Sicht von Infineon besteht ein substanzielles Risiko, dass die geplante Übernahme nicht in der vereinbarten Form vollzogen werden kann. Der DAX-Konzern erklärte, man werde weiterhin mit CFIUS eng zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die die Bedenken ausräumen könnten.

Mit Hilfe von Wolfspeed will Infineon seine Stellung als Zulieferer für Elektroautos und den Mobilfunk ausbauen. Dabei geht es etwa um die Fertigung kleinerer und effizienterer Ladegeräte für Elektroautos.

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Einschätzung der Redaktion



Die Anleger reagieren verschnupft auf die Meldung. Wolfspeed wäre eine wichtige Ergänzung im Produktportfolio der Münchner. Der unerwartete Widerstand von CFIUS lässt außerdem darauf schließen, dass Zukäufe in den USA für ausländische Unternehmen unter Präsident Donald Trump in Zukunft deutlich schwieriger werden. Für Infineon ist die Nachricht definitiv ein Rückschlag. Dennoch: Infineon ist stark aufgestellt in den Zukunftsbereichen Elektromobilität und regenerative Energien. Wir halten an der Kaufempfehlung fest.

Kursziel: 21,50 Euro

Stopplurs: 13,60 Euro