Kauflaune verspürte unter anderem das Bayer-Vorstandsmitglied Erica Mann. Sie fungiert seit dem 1. Januar 2016 als Mitglied des Vorstands und leitet den Bereich Consumer Health mit Sitz in Basel. Die Südafrikanerin kaufte am 27. April 4.720 Bayer-Aktien im Gegenwert von fast 500.000 Euro. In diesem Jahr gab es bereits elf Insiderkäufe von diversen Bayer-Managern zu vermelden. Doch kein Vertrauensbeweis fiel mit Blick auf das Transaktionsvolumen ähnlich üppig aus. Ihre Kollegen investierten im Februar Summen zwischen 30.000 und 90.000 Euro.

Mit dem Aktienkauf kam Erica Mann noch rechtzeitig in den Genuss der Dividendenzahlung. Am vergangenen Freitag hielt das Unternehmen nämlich seine Hauptversammlung ab und beschloss für das Geschäftsjahr 2015 eine Dividendenerhöhung von 2,25 auf 2,50 Euro. An diesem Wochenende reichte der bisherige Bayer-Chef Marijn Dekkers das Zepter an den 53-jährigen Werner Baumann weiter. Der neue Unternehmenslenker kündigte bereits eine Fortsetzung des eingeschlagenen Kurses an. Er plane keinen Strategiewechsel und wolle mit seinem Führungsteam auf Kontinuität setzen.

Aus charttechnischer Sicht stellt sich die Lage bei Bayer relativ spannend dar, schließlich kämpft der Pharmatitel aktuell mit der psychologisch wichtigen Marke von 100 Euro. Hier verläuft zudem eine signifikante Unterstützungszone. Sollte sie verletzt werden, droht ein Rückschlag in Richtung 95 Euro, wo ein besonders wichtiger Boden angesiedelt ist. Wenig Kauflaune generiert der Blick auf die 200-Tage-Linie. Sie drehte nämlich im Herbst vergangenen Jahres nach unten und weist aktuell eine klare Abwärtstendenz auf. So etwas sehen Chartisten in der Regel aber gar nicht gerne.

Auf Seite 2: Hasso Plattner mit Riesen-Order bei SAP

Hasso Plattner, der Unternehmensgründer und Aufsichtsratsvorsitzende von SAP hat die Öffentlichkeit darüber informiert, dass er in den kommenden zwölf Monaten den Verkauf von SAP-Aktien mit einem Transaktionsvolumen in Höhe von bis zu 120 Millionen Euro plane. Pro Monat werde er Verkäufe in einem Volumen von maximal 10 Millionen Euro veranlassen. Außerdem wird er die Aktien nicht unter 71,50 Euro (aktuell: 69,00 Euro) veräußern. Aufgrund dieses Mindestpreises nicht erfolgte Verkäufe werden - sobald der Mindestpreis wieder erzielt werden kann - innerhalb von zehn Handelstagen nachgeholt, jedoch nicht nach dem 20. April 2017. Nun darf man gespannt sein, ob bzw. wann die Hürde von 71,50 Euro überwunden wird. Nur zur Info: Auf XETRA-Basis wurden im April pro Tag durchschnittlich 2,8 Millionen SAP-Aktien gehandelt.

Aus charttechnischer Sicht fällt bei der SAP-Aktie vor allem eines auf: Im Bereich des von Hasso Plattner anvisierten Verkaufspreises von 71,50 Euro verläuft eine markante charttechnische Widerstandszone. Noch notiert der DAX-Wert zwar knapp über seiner im Bereich von 68 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie. Ihr Unterschreiten könnte allerdings erheblichen Verkaufsdruck aufkommen lassen. Sollte die langfristige Durchschnittslinie dann auch noch nach unten drehen, stünden die Chancen Plattners auf Millionenerlöse aus den Insiderverkäufen nicht sonderlich gut.

Auf Seite 3: Ehefrau von Ströer-Aufsichtsrat kauft kräftig ein

In der zweiten Aprilhälfte musste die Aktie von Ströer in der Spitze einen Kurseinbruch von 30 Prozent hinnehmen, nachdem der US-Hedgefonds Muddy Waters eine "Short-Attacke" gestartet hat, indem er dem Unternehmen falsche Angaben unter anderem zu Wachstum und Cashflow unterstellt hatte. Das Management von Ströer wies die Vorwürfe zwar als haltlos zurück, dem Aktienkurs hat dies aber kaum geholfen. In der Chefetage des MDAX-Unternehmens wird nun der Rückkauf eigener Aktien geprüft. Tina Ströer, die Ehefrau des Firmenerben und Aufsichtsratsmitglieds Dirk Ströer, hat bereits kurz nach dem Absturz der Aktie reagiert und im Rahmen von zwei Transaktionen insgesamt 14.000 Ströer-Aktien im Wert von über 590.000 Euro gekauft. Nichtsdestotrotz wurde die wichtige charttechnische Unterstützung im Bereich von 44 Euro signifikant verletzt, wodurch die Lage noch prekärer wurde.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.