Für den DAX verlief der Monat August angesichts eines Wertverlusts von 9,3 Prozent ausgesprochen unerfreulich. Einige Managern von DAX-Unternehmen hielt dies aber nicht davon ab, teilweise beträchtliche Summen in Aktien des von ihnen geführten Unternehmens zu investieren. Besonders steil bergab ging es im August mit der Autoaktie Daimler, die um 12 Prozent einbrach. Für das Aufsichtsratsmitglied Bernd Bohr war dies offensichtlich kein Grund am Erfolg der Firma zu zweifeln. Anfang September kaufte er nämlich - im Jahr 2015 übrigens als erste Daimler-Führungskraft überhaupt (Quelle: Daimler-Website) - 1.500 Aktien im Gegenwert von über 105.000 Euro.

Aus charttechnischer Sicht hat sich bei der Daimler-Aktie mit dem Rutsch unter die 200-Tage-Linie die Lage eindeutig verschlechtert, wenngleich der langfristige Aufwärtstrend bislang intakt geblieben ist. Aktuell bewegt sich der Autotitel über der im Bereich von 70 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Deren nachhaltiges Unterschreiten wäre zweifellos negativ zu interpretieren, da in diesem Fall auch der Aufwärtstrend gebrochen wäre.

Auf Seite 2: Millionenkauf bei Deutscher Telekom

Dass eine Führungskraft mehr als eine Million Euro zum Kauf von Aktien ihres Arbeitgebers in die Hand nimmt, ist auch bei DAX-Unternehmen nicht alltäglich. Bei der Deutschen Telekom war dies am 24. August der Fall. An diesem Tag kaufte nämlich Niek Jan van Damme 75.000 T-Aktien mit einem Transaktionsvolumen von mehr als einer Million Euro. Van Damme ist Vorstandsmitglied der AG und Chef der Telekom Deutschland GmbH und damit verantwortlich für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Service von Festnetz- und Mobilfunk-Standardprodukten für Privat- und Geschäftskunden in Deutschland.

Unter seinen Vorstandskollegen war er in diesem Jahr zweifellos derjenige mit der stärksten Handelsaktivität, schließlich kaufte er am 20. April 14.305 Aktien und trennte sich am 18. Juni von 73.816 Telekom-Aktien. Letzteres sollte ihm allerdings nicht allzu negativ ausgelegt werden. Seit Ende 2010 hat van Damme nämlich insgesamt mehr als 193.000 Aktien erworben und damit ziemlich viel Vertrauen bewiesen. Damit fiel seine Kauflaune sogar stärker als die von Telekom-Chef Timotheus Höttges aus. Dieser erwarb seit Mai 2009 insgesamt mehr als 160.000 Aktien. Als Verkäufer trat dieser bislang hingegen gar nicht in Erscheinung.

Der von China ausgehende Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten machte sich auch bei der Aktie der Deutschen Telekom negativ bemerkbar. Fundamental hängt das Schicksal des Telekommunikationsunternehmens aber weniger von China, sondern über die Tochter T-Mobile US eher von den Vereinigten Staaten ab. Charttechnisch kämpft die T-Aktie derzeit mit der 200-Tage-Linie. Ein markantes Verletzen würden Chartisten als klares Verkaufssignal interpretieren. Ungemach droht, wenn die Unterstützung bei 15 Euro verletzt bzw. das oberhalb von 14 Euro verlaufende Jahrestief unterschritten wird.

Auf Seite 3: Zahlreiche Käufe bei Merck

Insgesamt acht Insiderkäufe waren im August bei der Merck KGaA registriert worden. Dabei erwarben zwei Mitglieder der Geschäftsführung für über 540.000 Euro mehr als 6.100 Aktien des Pharma- bzw. Spezialchemieunternehmens. Der Löwenteil der Transaktionen entfiel auf Bernd Reckmann, der für die Bereiche CEO Life Science und Performance Materials verantwortlich ist. Er hat 4.400 Aktien gekauft. Der Rest wanderte ins Depot von Vorstandschef Karl-Ludwig Kley. Sein Name tauchte in den vergangenen Jahren regelmäßig als Käufer auf. Die meisten der Transaktionen dürften ihm gefallen haben, schließlich hat sich der DAX-Wert in den vergangenen fünf Jahren von 30 Euro auf aktuell 84 Euro verteuert.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.