Insgesamt richtet sich die Anklage gegen 14 Mitarbeiter von K+S, darunter weitere Vorstandsmitglieder, außerdem gegen zwei jetzige und einen ehemaligen Mitarbeiter des Thüringer Landesbergamtes. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Gewässerverunreinigung und unerlaubten Umgang mit gefährlichen Abfällen vor.

Dass die Staatsanwaltschaft in dem Fall Anklage erhoben hat, war bereits seit Mitte Februar bekannt, nun bestätigte sie erstmals, dass davon die Führungsspitze des Kasseler Unternehmens direkt betroffen ist. Ein Sprecher von K+S wollte sich dazu nicht äußern. Das Landgericht Meiningen muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen und damit das Hauptverfahren eröffnet wird. Das dauert nach Angaben des Landgerichts von dieser Woche mindestens drei Monate.

Ausgangspunkt ist eine Strafanzeige der thüringischen Gemeinde Gerstungen aus dem Jahr 2008. Sie wirft K+S vor, von 1999 bis 2007 insgesamt 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge und andere Abfallstoffe in unterirdische Gesteinsschichten der Gerstunger Mulde versenkt zu haben. Tatsächlich seien die erforderlichen Voraussetzungen zur Versenkung von Kaliabwässern nach dem Wasserrecht nicht gegeben gewesen.

Die wasserrechtliche Erlaubnis für K+S erteilte damals das Thüringer Landesbergamt. Das Unternehmen hält die Vorwürfe deshalb für unbegründet. K+S steht bei Umweltschützern bereits seit Jahren in der Kritik wegen des Umgangs mit salzigen Abwässern, die bei der Kaligewinnung anfallen.

Reuters