Wenige Tage vor den Quartalszahlen gaben sich die Aktionäre des Düngemittelherstellers K+S noch gelassen. Jetzt liegen die Ergebnisse auf den Tisch - und die K+S-Aktie bricht massiv ein.

Im zweiten Quartal sanken die Erlöse um ein Fünftel auf 732 Millionen Euro. Analysten hatten sogar einen Rückgang auf 711 Millionen Euro befürchtet. Mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von 15 Millionen Euro - ein Minus von 92 Prozent - übertraf K+S ebenfalls die Erwartungen. Das bereinigte Konzernergebnis war mit 200 000 Euro leicht negativ.

K+S machen die anhaltende Schwäche der Preise für Kali sowie Produktionsausfälle in seinem Hauptwerk Werra zu schaffen. Außerdem kommt der Konzern bei seinem milliardenschweren Minen-Projekt "Legacy" in Kanada nicht wie geplant voran. Die Produktion der ersten Tonne Kali dürfte erst im zweiten Quartal 2017 und nicht, wie ursprünglich geplant, bereits zum Jahresende 2016 erfolgen. Trotzdem rechnet der Salz- und Düngemittelhersteller damit, die angestrebte Produktionskapazität von zwei Millionen Tonnen Ende 2017 erreichen zu können.

Für das laufende Jahr stimmt K+S-Chef Norbert Steiner die Anleger auf schwierige Zeiten ein. K+S rechnet mit einem Ebit zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Im Vorjahr fuhr der Konzern noch einen operativen Gewinn von 782 Millionen Euro ein. K+S verwies insbesondere auf die Schwäche im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte. In diesem Zusammenhang müssen sich die Aktionäre auch auf einen deutlichen Rückgang der Dividende einstellen.

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Einschätzung der Redaktion



Die Aussicht auf eine Dividendenkürzung setzt der K+S-Aktie schwer zu. Wir hatten unsere Verkaufsempfehlung bereits im Vorfeld der Geschäftszahlen bekräftigt. An dieser Einschätzung ändern die vorgelegten Ergebnisse nichts. Besonders schwer wiegt die Aussicht auf eine geringere Dividende. Die auch charttechnisch angeschlagene K+S-Aktie bleibt ein Verkauf.