Zwei Angebote seien bereits eingegangen, wobei sich die eine Partei für einen Anteil von rund 40 Prozent interessiere, meldete "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Eine Lanxess-Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern.

Die Aktien des Chemiekonzerns drehten am Mittag ins Plus und gewannen an der Dax -Spitze bis zu 1,4 Prozent. "Lanxess räumt offenbar auf und der Verkauf würde Geld in die Kassen spülen", sagte ein Börsianer.

Neue Wettbewerber, fallende Preise und Überkapazitäten im Markt für synthetischen Kautschuk hatten Lanxess - dem weltgrößten Produzenten von synthetischem Kautschuk für die Auto- und Reifenindustrie - zuletzt zu schaffen gemacht. Dagegen will sich der Konzern mit einer umfassenden Neuausrichtung stemmen. Lanxess-Chef Matthias Zachert, der den Konzern seit April lenkt, verringert die Zahl der Sparten und überprüft alle Standorte. Der Konzern sondiert auch Allianzen für einzelne Geschäfte. Bis Ende 2016 sollen weltweit rund sechs Prozent aller etwa 16.700 Stellen wegfallen.

Aktuell baut der Konzern zwei neue Großanlagen für synthetischen Kautschuk in Asien, die im ersten Halbjahr 2015 in Betrieb gehen sollen. Dafür fallen Anlaufkosten von zusammen 35 Millionen Euro an. Dazu kommen Kosten für die bewusste Nichtauslastung der Anlagen von je 50 Millionen Euro für 2015 und 2016. Denn die Konkurrenzsituation hat sich bereits verschärft, weil auch Rivalen wie das Joint Venture von Sinopec und Mitsui sowie Dow Chemical und Sabic Kapazitäten ausbauen. Weiteren Preisverfall will Zachert aber vermeiden.

Reuters