Die Millionenstädte in dem Riesenreich liegen regelmäßig unter dichten Smog-Glocken. Außerdem ist das Rauchen tief in der chinesischen Kultur verwurzelt. Rund 350 Millionen Chinesen greifen regelmäßig zur Kippe, über 700 Millionen zählen zu den Passivrauchern. Atemwegserkrankungen sind daher in China sehr weit verbreitet. Aus diesem Grund sieht Büchele dort einen steigenden Bedarf an Sauerstoff für Atemwegstherapien.

Der Bereich medizinische Gase trägt nach der Übernahme des US-Medizindienstleisters Lincare vor drei Jahren inzwischen gut ein Fünftel zum Gesamtumsatz der Bayern bei und ist einer der Wachstumstreiber des Geschäfts. Im laufenden Jahr will Linde seinen Umsatz auf bis zu 19 Milliarden Euro steigern. 2014 erreichten die Erlöse 17,1 Milliarden Euro. Operativ sollen bis zu 4,3 Milliarden Euro hängenbleiben - das wären rund zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. 2017 plant Büchele mit einem operativen Ergebnis von bis zu 4,7 Milliarden Euro.

Selbst bei einem konjunkturellen Rückschlag dürfte Büchele die Ziele nicht einfach über Bord werfen. Sogenannte Take-or-Pay-Verträge mit Großkunden, etwa aus der Chemie- und Stahlbranche oder dem verarbeitenden Gewerbe, lassen bei Linde auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Kassen klingeln. Im Rahmen dieser Preisgarantien sind die Kunden zur Zahlung eines festen Betrags verpflichtet - unabhängig davon, ob die Produkte abgenommen werden oder nicht. Mit einem KGV von 19 ist die Linde-Aktie zwar kein Schnäppchen, in diesem Fall gilt aber wie so oft: Qualität hat ihren Preis.



fw