Der Industriegasekonzern Linde will Investoren mit einer Dividendenerhöhung um 9,5 Prozent bei der Stange halten. Für 2015 soll die Ausschüttung 3,45 Euro betragen. Konzernchef Wolfgang Büchele selbst sprach von einer "überproportionalen Dividendenerhöhung". Denn der Umsatz war 2015 um 5,3 Prozent 18 Milliarden Euro, der Nachsteuergewinn um 4,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Profitiert hatte Linde dabei von positiven Währungseffekten, sonst wäre Zuwachs geringer ausgefallen.

Zwar bezeichnete Büchele das Geschäftsmodell des Industriegase- und Anlagenbau-Konzerns als "wetterfest", dennoch ist der Ausblick für 2016 verhalten. Büchele rechnet mit einer Entwicklung bei Umsatz und operativem Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) von minus drei bis plus vier Prozent. Für 2017 hat er das Ziel von 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro operativem Ergebnis ausgeben. Im vergangenen Jahr hatte das operative Ergebnis bei 4,1 Milliarden Euro gelegen.

Fazit

: Die Aktie der Münchner hat binnen Jahresfrist über 30 Prozent an Wert verloren. Grund dafür ist auch, dass Konzernchef Wolfgang Büchele Ende November die Mittelfristziele für 2017 bereits zum zweiten Mal gekappt. Die überaus ambitionierten Ziele hatte Bücheles Vorgänger Wolfgang Reitzle kurz vor seinem Abschied ausgegeben.

Der Ausblick für das Jahr 2016 bleibt verhalten. Zu groß ist die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Ölpreises und der Weltwirtschaft. Anleger sollten sich deshalb weiter zurückhalten. Der Auftrieb der Aktie aufgrund der überraschend hohen Dividendenerhöhungen dürfte nur kurz anhalten. Denn im DAX-Vergleich gibt es eine ganze Reihe von Werten, die eine höhere Dividendenrendite bei gleichem oder geringerem Risiko bieten. Beobachten.